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BPI hält nichts von Richtlinien für Arzneimittel

03.08.1998  00:00 Uhr

- Politik

Govi-Verlag

BPI hält nichts von Richtlinien für Arzneimittel

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hält die zur Zeit diskutierten Arzneimittel-Richtlinien nicht für rechtskonform. Auf einer Pressekonferenz des Verbandes am 30. Juli in Frankfurt kritisierte Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Weng die vom Bundesausschuß Ärzte und Krankenkassen geplante Erweiterung der Richtlinien.

Die Entscheidung, ob Arzneimittel aus der Erstattungsfähigkeit herausgenommen werden, sei Sache des Gesetzgebers. Seit dem Gesundheitsgesetz beanspruche der Bundesausschuß jedoch für sich das Recht, verbindliche Richtlinien aufzustellen. Ursprünglich seien die Arzneimittel-Richtlinien lediglich Empfehlungen gewesen. In ihnen wird festgelegt, welche Arzneimittel nicht zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden dürfen.

Weng plädiert dafür, die Entscheidung über die Richtlinien zumindest solange zurückzustellen, bis das Bundesverfassungsgericht geklärt hat, ob der Bundesausschuß hier seine Kompetenzen überschreite. In Karlsruhe seien seit 1994 zwei Verfahren dazu anhängig.

Der Bundesausschuß Ärzte und Krankenkassen sei kein neutrales Gremium, sondern verfolge beim Ausschluß von Arzneimittelgruppen aus der Erstattungsfähigkeit eigene wirtschaftliche Interessen, beklagt der BPI. Mittlerweile seien 40 Arzneimittelgruppen vom Bundesausschuß zusammengestellt, die nicht mehr oder nur noch in Ausnahmefällen von den Krankenkassen bezahlt werden dürften. Das Marktvolumen dieser Präparate bezifferte der Verband auf sechs Milliarden DM.

Der Export boomt, das Inlandsgeschäft nicht


Das Jahr 1997 brachte für die deutschen Arzneimittelhersteller ein durchwachsenes Ergebnis. Nach Angaben des BPI lag der Arzneimittelumsatz im Apothekenmarkt zu Herstellerabgabepreisen im vergangenen Jahr bei 25,6 Milliarden DM; das ist ein Plus von 2,1 Prozent gegenüber 1996. Davon wurden 19,2 Milliarden DM von der GKV erstattet, 1,7 Prozent weniger als 1996.

Das Wachstum sei ausschließlich darauf zurückzuführen, daß die Ärzte teurere Präparate verschrieben, denn die Zahl der abgegebenen Packungen sank um 3,4 Prozent auf 1,609 Milliarden. Sie hatte 1996 bereits unter den Zahlen von 1995 gelegen.

Die deutsche Pharmaindustrie wächst vor allem im Ausland. Dort legte sie um 23,6 Prozent auf nunmehr 21,6 Milliarden DM zu. Der Trend scheint sich in diesem Jahr fortzusetzen: Im ersten Quartal 1998 stiegen die Exporte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um weitere 34,2 Prozent auf 6,335 Milliarden DM.

Im Inland blieb es im ersten Halbjahr 1998 bei einem moderaten Wachstum. Der Umsatz im Apothekenmarkt lag in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 13,286 Milliarden DM um 1,2 Prozent über dem ersten Halbjahr 1997. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der verkauften Packungen um 4,5 Prozent.

Der Anteil der deutschen Unternehmen am Inlandsmarkt betrug im vergangenen Jahr erstmals unter 50 Prozent. 51,1 Prozent der in Deutschland verkauften Medikamente wurden von ausländischen Firmen hergestellt. Im Jahr zuvor hatte der Anteil noch bei 49,9 Prozent gelegen.

PZ-Artikel von Daniel Rücker, Frankfurt am Main
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