Politik
"Hiermit ist eine Darstellung geschehen, die dazu beiträgt,
Verunsicherung abzubauen." Mit diesen Worten kommentierte
Hans-Günter Friese, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände, die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister
Horst Seehofer, daß in diesem Jahr die gesetzliche Zuzahlung auf
Arzneimittel nicht mehr erhöht werden soll.
Nach dem 1. Neuordnungsgesetz für die Gesetzliche Krankenversicherung soll
zukünftig die Zuzahlung der Versicherten nochmals steigen, wenn die
Krankenkassen ihre Beiträge erhöhen, und zwar um 1 DM je 0, 1 Prozentpunkt
Beitragssatzerhöhung. Erhöht eine Krankenkasse ihre Beiträge beispielsweise um
0,5 Prozentpunkte, müssen deren Versicherte demnach 5 DM mehr zuzahlen.
Politischer Hintergrund dieser neuen Regelung war der Wille, ein Instrument zu
schaffen, das die Kassen zu verstärkten Einsparbemühungen motiviert.
Ausgenommen hiervon sind allerdings die Krankenkassen, die ihre Beiträge nur
deshalb erhöhen mußten, weil sie höhere Zahlungen zum Risikostrukturausgleich
leisten mußten. Dieser dient dazu, die Kostenunterschiede zwischen den Kassen, die
durch unterschiedliche Versichertenstrukturen entstehen, zu mildern. Da aber erst am
Jahresende festgestellt werden kann, ob eine Kasse tatsächlich mehr in den
Risikostrukturausgleich zahlt, hat Bundesgesundheitsminister Seehofer jetzt
klargestellt, daß die Entscheidung über eine Erhöhung der Zuzahlung ebenfalls erst
dann erfolgen kann.
"Die Spekulationen, die gerade in den letzten Wochen und Monaten aufgekommen
sind, haben zu erheblichen Verunsicherungen bei den Patienten und damit auch zu
Diskussionen in den Apotheken geführt", meinte Friese. Unabhängig davon, wie man
zu der Zuzahlungserhöhung stehe, sei daher die Darstellung des Ministers
begrüßenswert.
Artikel von der PZ-Redaktion
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