Pharmazeutische Zeitung online

ABDA-Gesamtvorstand hatMaßnahmenkatalog beschlossen

16.11.1998  00:00 Uhr

- Politik

Govi-Verlag

ABDA-Gesamtvorstand hat Maßnahmenkatalog beschlossen

In einer außerordentlichen Sitzung hat sich der Gesamtvorstand der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am 13. November auf einen umfassenden Maßnahmenkatalog verständigt. Damit reagiert der Berufsstand in aller Deutlichkeit auf das GKV-Solidaritätsstärkungsgesetz, das wenige Tage zuvor bekannt geworden ist und bei zahlreichen Kollegen Zorn, Ohnmacht und Sprachlosigkeit ausgelöst hat.

Das Gesetz wird nach Berechnungen der ABDA weitreichende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Qualität der Arzneimittelversorgung haben, so daß ein Credo in Bundeskanzler Gerhard Schröders Regierungserklärung Makulatur wird.

Zu dem Maßnahmenkatalog gehören neben Presseverlautbarungen der ABDA und der Bewertung des Vorschaltgesetzes in bislang zwei Editorials der Pharmazeutischen Zeitung auch Schreiben an Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer, Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie die Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien.

Darüber hinaus hat sich die ABDA in Person des Präsidenten Hans-Günter Friese, des Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbands, Hermann Stefan Keller, und des Präsidenten der Bundesapothekerkammer, Dr. Hartmut Schmall, an alle 669 Mitglieder des Deutschen Bundestages sowie an die Sozial- und Gesundheitsminister der Länder gewandt.

Die ABDA erläutert in ihrem Brief unter anderem, daß der Arzneimittelmarkt einmal mehr überproportional stark zur Gegenfinanzierung des GKV-SolG herangezogen wird. Sie erinnert auch daran, daß die Zahl der verordneten Arzneimittelpackungen trotz gestiegener Bevölkerungszahl 15 Prozent niedriger ist als 1992. Nach einer sechsjährigen Budgetierungsphase könnten Wirtschaftlichkeitsreserven in nennenswertem Umfang nicht mehr vorhanden sein.

Zugleich seien Faktoren, die einen unabweisbaren medizinischen Mehrbedarf begründen, weder in den letzten Jahren, noch bei der jetzt geplanten Budgetfestlegung angemessen berücksichtigt worden. Dies seien insbesondere die Veränderung der Zahl der Versicherten, die veränderte Altersstruktur, die vermehrte Versorgung schwerstkranker Patienten mit Spezialpräparaten und Rezepturen im ambulanten Bereich, die wachsende Bedeutung von innovativen Arzneimitteln und die erhöhte Zahl der von der Zuzahlung befreiten Personen.

Für die Patienten wird dem Schreiben zufolge eine Budgetierung der Arzneiverordnungen auf das im GKV-SolG vorgesehene Niveau zwangsläufig eine scharfe Rationierung der Arzneimittelversorgung bedeuten. Dies würde mit nicht kommunizierbaren Therapieumstellungen und der Folge einer deutlichen Verschlechterung der Compliance einhergehen.

Etliche Apotheken seien gezwungen, bei einem angenommenen 30prozentigen Rückgang ihres betrieblichen Einkommens Arbeitsplätze abzubauen. Der gleiche negative Beschäftigungseffekt würde in der pharmazeutischen Industrie und beim Großhandel entstehen.

Diese Zeitung enthält wie im Maßnahmenkatalog beschrieben ein kopierfähiges Flugblatt, das die Apothekerinnen und Apotheker zur Information ihrer Patienten und Kunden auslegen sollten. Unter der Überschrift "Bittere Pillen von Rot-Grün" nennt es die für die Patienten spürbaren Auswirkungen des GKV-SolG: viele Patienten werden nicht mehr ihre gewohnten Arzneimittel verordnet bekommen, der Einsatz von innovativen Arzneimitteln wird den Ärzten erschwert, und die Arbeitsplätze in der Apotheke und im gesamten Gesundheitswesen sind hochgradig gefährdet.

PZ-Artikel von Gisela Stieve, Eschborn
Top

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa