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Apotheker werden als Datenlieferanten unterschätzt

01.11.1999  00:00 Uhr

- Politik Govi-Verlag

PARLAMENTARISCHER ABEND

Apotheker werden als Datenlieferanten unterschätzt

von Stephanie Czajka, Berlin

Nicht die Abgeordneten, sondern die Apotheker trugen vergangene Woche auf einem parlamentarischen Abend in Berlin ihre Standpunkte vor. Eingeladen hatten die Apothekerkammern und -verbände der Länder Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und des Saarlandes. Hermann Stephan Keller, Vorsitzender des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz und des Deutschen Apothekerverbandes, bedauerte, dass kein Vertreter der Regierungskoalition gekommen war. Dr. Claus-Werner Brill, ABDA, und Werner Czala, Apothekenrechenzentrum Darmstadt, erklärten den Parlamentarien die Technik des elektronischen Rezeptes.

Wird der Datentransport im Arzneimittelbereich neu geregelt, müssten die Apotheker beteiligt werden, forderte Keller. Als einzige Berufsgruppe seien sie seit 1996 in der Lage, die Daten schnell, preiswert und in vollem Umfang zur Verfügung zu stellen. Schon jetzt lieferten die Apothekenrechenzentren den Kassen monatlich Informationen über die Arzneimittelausgaben. Diese Kompetenz nicht zu nutzen, sondern die Daten bei den Spitzenverbänden der Krankenkassen zu monopolisieren, hielt Keller für "grundfalsch". Die Apothekerschaft biete an, Strukturdaten im Arzneimittelbereich für Ärzte und Kassen zu erstellen und ihnen über einen Beirat Einblick in die Arbeit der Rechenzentren zu gewähren. "Wir haben keine Angst vor Transparenz, weil wir nichts zu verbergen haben", sagte Keller.

Mit der geplanten Regelung zu Importarzneimitteln werde die Regierung bei den Bürgern Kopfschütteln und Zorn auslösen, meinte Keller. Es sei logistisch schwierig, dem Kunden, wie im Gesetzentwurf vorgesehen, bei jedem verschriebenen Arzneimittel sofort ein Importarzneimittel auszuhändigen. Dies sei der falsche Weg, es müsse eine pragmatischere Lösung gefunden werden.

Gäbe es fundamentale Probleme mit der Zulassung von Arzneimitteln, müsste das Arzneimittelgesetz, nicht das Sozialgesetzbuch geändert werden, sagte Keller zum Thema Positivliste. Eine solche Liste könne auf arzneimittelrechtlichem Wege anders verwirklicht werden. Budgetierung und Benchmarking seien unrealistisch, schon jetzt klaffe eine Lücke zwischen geplantem und tatsächlichem Budget. Gespart werden sollte eher mit dem Arzneimittel und zwar mit Hilfe des Apothekers, sagte Keller und verwies auf die hohen Kosten schlecht eingestellter Diabetiker.

Solle das Gesetz wie geplant zu Beginn des nächsten Jahres in Kraft treten, geriete die Regierung unter starken Zeitdruck, sagte Keller. "Bei diesem Zeitplan ist eine Qualitätssicherung in der Politik nicht mehr möglich." Top

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