Das Allerwichtigste sei eine gute medikamentöse Einstellung und eine zuverlässige Einnahme der Medikamente, betont Neurologe Meier. »Das schützt vor den Anfällen – und keine Anfälle bedeutet auch: keine Komplikationen.« Die Lebensweise hat ebenfalls Einfluss: Stress, Schlafdefizit und Alkohol können das Risiko für Anfälle erhöhen, so Meier. Das sollte man vermeiden.
Laut der Deutschen Epilepsievereinigung gibt es Systeme zur Erkennung epileptischer Anfälle, etwa Wearables, die am Körper getragen werden und Veränderungen der Herzfrequenz und andere Parameter erfassen, sowie Bett- und Bewegungssensoren. Damit ließen sich zwar nicht alle Anfallstypen zuverlässig erfassen und Anfälle auch noch nicht vorhersagen. Sogenannte tonisch-klonische Anfälle könnten die Systeme allerdings zuverlässig erkennen und damit zum Beispiel das Risiko eines Plötzlichen Epilepsietodes, also eines SUDEP, nachhaltig reduzieren, heißt es in einem Informationspapier der Vereinigung.
Neurologe Meier hält die Systeme in bestimmten Situationen für hilfreich, gibt aber auch zu bedenken: »Es muss dann auch jemand da sein, der reagieren kann.« Im Normalfall seien Anfälle ein seltenes Ereignis, wenn man die entsprechenden Medikamente einnimmt. »Aber es gibt Patienten, die schwer einzustellen sind und gerade da können solche Systeme eine wertvolle Hilfe sein.«
In jedem Fall tätig werden. Ersthelfer sollten das Umfeld sichern, also etwa Tische zur Seite schieben, und die betroffene Person vor weiteren Verletzungen schützen, rät die Epilepsievereinigung. Höre der Anfall nach fünf Minuten nicht auf, sollte unbedingt ein Notarzt verständigt und, falls vorhanden, ein Notfallmedikament verabreicht werden. Es könnte sich dann um einen Status epilepticus handeln, der medikamentös unterbrochen werden muss.
Was man nicht tun sollte: Den Betroffenen festhalten. Zum einen wollen viele das nicht, zum anderen besteht durch die womöglich sehr starken Zuckungen auch eine Verletzungsgefahr für Helfende. Und keinesfalls etwas zwischen die Zähne klemmen – das birgt Erstickungsgefahr. Hilfreich kann hingegen sein, eine weiche Jacke unter den Kopf zu schieben.