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Pharmaindustrie

Plattform-Ökonomie für schnelleren Transfer

Es war eine Art Weckruf, den Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gestern auf einer Veranstaltung der Pharmaindustrie in Berlin startete. Bei der Entwicklung neuer Medikamente gehe es darum, noch schneller von der Forschung zur Anwendung zu kommen. Dazu brauche es vor allem mehr Risikofreude bei der Nutzung technologischer Innovationen wie etwa Künstlicher Intelligenz.
Ev Tebroke
23.11.2018  14:08 Uhr

Die wirtschaftliche Bedeutung der Pharmaindustrie stand im Mittelpunkt des Herbstsymposiums zu dem der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) gestern Abend in Berlin geladen hatte. Um den Pharmastandort Deutschland zu stärken, pochen die Unternehmen seit Längerem auf eine steuerliche Forschungsförderung. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) machte nur eine vage Zusage. Die Regierung werde auch künftig in Forschung investieren, betonte Altmaier. Aber noch mehr werde sie in den Transfer investieren. Hier nannte er vor allem die Plattform-Ökonomie als Zukunft.

»Wir wollen die Spitzenposition der Pharmaindustrie erhalten, aber wir dürfen nicht bei der Forschung stehen bleiben«, betonte er. Ihm geht es vor allem darum, die Branche zu mehr Investitionen für einen schnelleren Transfer von der Forschung zur Anwendung zu bewegen. Als Ansätze nannte er etwa »mehr Unterstützung von Start-ups, Ausgründungen durch Venture Capital, neue Fördermöglichkeiten für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft und vor allem die Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung«.

Die Pharmabranche ist die forschungsintensivste Industrie Deutschlands. Rund 12,5 Prozent des Umsatzes gingen 2016 in die Forschung, derzeit sind das nach Angaben des vfa jährlich mehr als 5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Luft- und Raumfahrt investiert als zweitplatzierte Branche rund 8,5 Prozent in diesen Bereich. »Bei der Forschung sind Sie bereits führend«, so der Minister. Aufholbedarf bestehe dagegen beim Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). »Wie weit sind Sie in Ihren Überlegungen über eine große Gesundheitsplattform?«, fragte Altmaier die anwesenden Vertreter aus der Pharmabranche. »Deutschland sollte Vorreiter in der Erfindung digitaler Innovationen im Gesundheitswesen werden«, forderte er.

Mehr Risikofreude beim Einsatz von Algorithmen

In einem Impulsreferat betonte der Minister die Radikalität und die Chancen der technologischen Umwälzungen, die im Zuge der Anwendung von KI bevorstehen. Dabei verlangte er von der Branche mehr Risikofreude beim Einsatz von Algorithmen; es gelte, zuerst die Chancen zu sehen und nicht die Risiken. Der Wirtschaftsminister unterstrich dabei die künftige Bedeutung von Plattform-Ökonomien als Wirtschaftsfaktor. Um erfolgreich zu sein, müssten diese aber weltweit skalierbar sein. »Nur auf den Weltmarkt ausgelegte Systeme sind überlebensfähig“, betonte der Minister. Deshalb seien die US-Anbieter führend.

»In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden sich ganze Wertschöpfungsketten neu aufstellen«, so Altmaier. Dabei werde sich die Plattform-Ökonomie als eine Art »Vollendung der Marktwirtschaft« überall durchsetzen. Geschlossene Wertschöpfungsketten seien der Erfolgsfaktor im globalisierten Markt. Wer hier den Anschluss verpasse, der sei raus. Playern wie Amazon und Google könne niemand mehr die Position streitig machen.

Was die steuerliche Forschungsförderung betrifft, so versicherte Altmaier gegenüber vfa-Chef Han Steutel, er sei sicher, dass die Regierung noch in dieser Wahlperiode ein Gesetz schaffe, welches die Steuerförderung für kleinere und mittelgroße Unternehmen regele. Altmaier zeigte sich überzeugt, dass das Thema dann letztlich auch weiterentwickelt wird, »sodass auch Sie zufrieden sind«.

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