Plastikkontakt in der Kindheit möglichst vermeiden |
Das Forschungsteam verweist zugleich auf Schutzmöglichkeiten. So könne es helfen, Plastikbehälter durch solche aus Glas oder Edelstahl zu ersetzen und Kunststoff nicht in die Mikrowelle oder die Spülmaschine zu geben. »Es gibt sichere und einfache Maßnahmen, mit denen Eltern die Plastikbelastung ihrer Kinder begrenzen können, ohne ihr Budget zu sprengen«, sagte Trasande. Ärzte und Schulen könnten zudem zur Aufklärung beitragen.
Umstritten ist jedoch, ob Getränke in Glasflaschen tatsächlich weniger Mikroplastik enthalten als solche in Plastikflaschen. Auch in Glasflaschen sei eine gewisse Menge Mikroplastik entdeckt worden, sagte Eleonore Fröhlich von der Medizinischen Universität Graz. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Glasflaschen in dem Bereich nicht unbedingt besser seien. In jedem Fall seien Plastikgefäße eine Quelle der Partikel. »Aber auch viele Seetiere und auch Salz enthalten vergleichsweise viel Mikroplastik.«
Das Forscherteam unterstreicht gleichzeitig, dass Kunststoffe in der Medizin unverzichtbar bleiben, etwa in Beatmungsgeräten für Frühgeborene, Verneblern oder Infektionsschutzmasken. Zu bemängeln sei jedoch ihr Einsatz dort, wo er vermeidbar sei.
Politisch fordern die Experten strengere Regulierungen. Erst im August hatte die Staatengemeinschaft in Genf erneut über einen globalen Plastikvertrag verhandelt. Mehr als 100 Staaten setzten sich für verbindliche Produktionsobergrenzen ein. Ein Abkommen kam jedoch nicht zustande. Die Sitzung wurde vertagt.