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Entwicklungspsychologie

Plappern die Kinder viel, sind die Eltern schuld

Einige Kinder plaudern gern, andere nicht. Grund dafür ist nicht etwa ihr Geschlecht oder ihr sozioökonomischer Status, sondern ganz simpel die Kommunikationsfreudigkeit ihrer Eltern, wie eine weltweite Studie nun zeigte.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 16.01.2024  07:00 Uhr

Die Entwicklung der Sprachfertigkeit bei Kindern hat schon viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigt. Eine neue Studie kommt nun zu dem simplen Schluss: Wer Eltern hat, die gerne reden, plaudert auch als Kind schon mehr und entwickelt womöglich bereits in frühen Jahren einen größeren Wortschatz. Und: Es existiert offenbar kein Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status der Eltern und dem Wortschatz der Kinder.

Für die Untersuchung hörten die Wissenschaftler 40.000 Stunden Sprachproben ab, die von überall auf der Welt stammten. Im Gegensatz zu vielen vorangegangenen Untersuchungen, die sich nach Angaben der Entwicklungspsychologin Elika Bergelson von der Harvard Universität meist auf den Spracherwerb von Kinder in westlichen Industrieländern konzentrierten, wertete ihr Team Daten aus aller Welt aus.

Gespeichert waren diese auf kleinen Audiorekordern, die Babys und Kleinkinder tagelang in der Tasche trugen. Ein entsprechender Algorithmus ermittelte dann, wie viel der Träger sprach und wie viel Sprache er in seiner Umgebung hörte – von Eltern, Geschwistern oder anderen Personen.

Die Sprachaufnahmen von insgesamt 1001 Kindern im Alter von zwei Monaten bis vier Jahren steuerten 18 Forschungsgruppen aus zwölf Ländern bei. Die Muttersprache der meisten war Englisch, aber auch Niederländisch, Spanisch, Vietnamesisch und Finnisch sowie Yélî Dnye (Papua-Neuguinea), Wolof (Senegal) und Tsimané (Bolivien) waren dabei.

Bildungsniveau der Mutter irrelevant

Das Autorenteam um Bergelson fand heraus, dass Kinder von redseligen Erwachsenen ebenfalls gesprächiger waren. Die Kleinen sprachen 27 Mal mehr pro Stunde, wenn sie 100 zusätzliche Laute von Erwachsenen hörten. Deutlich machte die Untersuchung auch, dass die Anzahl an Lauten eng mit der Größe des Wortschatzes verknüpft ist.

Weniger überrascht dagegen war, dass ältere Kinder generell mehr Laute von sich gaben als jüngere. Jedoch hatte das Bildungsniveau der Mutter laut Studie keinen Einfluss auf den Spracherwerb des Kindes. Nicht bestätigen ließ sich ebenfalls, dass ärmere Eltern weniger mit ihrem Nachwuchs redeten als solche, die sozial bessergestellt waren.

Dennoch hält die Entwicklungspsychologin es für voreilig, aus den Ergebnissen zu schließen, dass die soziale Schicht überhaupt keinen Einfluss hat. Gerne würde die Wissenschaftlerin den Reichtum des Wortschatzes noch mithilfe transkribierter Aufnahmen messen. Und klären, wie sich der Unterschied auswirkt, wenn Erwachse direkt mit den Kindern sprechen oder die Kleinen die Sprache nur passiv aus ihrer Umgebung aufnehmen.

Was aber sollen Eltern nun mit dieser Information anfangen? Bergelson rät dazu, mit den Kindern zu sprechen, mit ihnen zu interagieren und sie als kommunikative Partner zu behandeln. Allerdings nicht mit der Absicht, dass sie mehr Sprache produzieren, sondern um sie zu unterstützen und zu lieben. Wichtig sei aber auch, die Kleinen nicht mit zu viel Geplapper zu überladen.

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