Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Brandenburg 

Pilotstudiengang soll PTA zu Apothekern machen

Die Landesapothekerkammer und der Apothekerverband haben gemeinsam mit anderen Heilberufen einen langen Forderungskatalog an die Politik verfasst. Eine Idee sticht besonders heraus: In einem Pilotstudiengang sollen sich PTA zum Apotheker weiterqualifizieren. 
AutorKontaktLukas Brockfeld
Datum 04.11.2025  16:20 Uhr
Pilotstudiengang soll PTA zu Apothekern machen

Das gesamte deutsche Gesundheitssystem steht angesichts knapper Kassen und des demografischen Wandels unter wachsendem Druck. In Brandenburg haben die Apotheker, Zahnärzte, Ärzte, und Psychotherapeuten am Montag eine gemeinsame Pressekonferenz abgehalten. Die Apothekerschaft wurde dabei vom Apothekerverband und der Landesapothekerkammer Brandenburg vertreten. 

In einer gemeinsamen Mitteilung erklären die Heilberufler, dass sich die Versorgungssituation für alle Gesundheitsbereiche unter den gegenwärtigen Bedingungen deutlich verschlechtern werde. »Anstatt die Versorgung zu stabilisieren, wird die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Brandenburg massiv gefährdet. Die Landesregierung muss jetzt dringend gegensteuern, um eine drastische Verschlechterung der Versorgungslage unserer Bevölkerung zu verhindern«, heißt es in dem Papier. 

Gerade die Kombination aus Fachkräftemangel und Bürokratie mache dem Gesundheitswesen zu schaffen, da die Verwaltung  viel Zeit und Ressourcen koste, die eigentlich für die Behandlung von Patientinnen und

Patienten benötigt werden. »Alle Heilberufe sehen sich einer stetig größer werdenden Anzahl von Patienten gegenüber, denen sie aus ihrer Berufung heraus gern helfen möchten. Doch wichtige Zeit – bis zu zehn Stunden in der Woche (!) – geht für Bürokratie verloren«, erklären die Heilberufler. 

Aus PTA werden Apotheker 

Die Ausbildung des Nachwuchses war ein Schwerpunkt am Montag. »Wenn Brandenburg in seine jungen Menschen investiert, muss es auch die pharmazeutische Versorgung mitdenken. Ohne eigene Ausbildungsmöglichkeiten für Apothekerinnen und Apotheker, ohne faire Bedingungen für PTA und ohne starke Apotheken vor Ort droht die Versorgung auszudünnen und auch in Krisensituationen nicht mehr zur Verfügung zu stehen«, sagte Katrin Wolbring, zweite Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Brandenburg. 

Die Kammer wünscht sich daher die Möglichkeit der interprofessionelle Weiterqualifizierung der PTA zum Apotheker. Das würde Brandenburg die Möglichkeit geben, aus dem Status des einzigen Flächenlandes herauszukommen, das keine Apotheker ausbildet. »Wir brauchen jetzt den politischen Willen,

um die Arzneimittelversorgung im Land zukunftssicher aufzustellen – im Interesse der Patientinnen und Patienten«, so Wolbring. 

Die Apothekerschaft aus Brandenburg hat am Montag eine lange Liste mit konkreten Forderungen vorgestellt:

  • Brandenburg ist noch immer einzige deutsche Flächenland, ohne eigene Ausbildungsmöglichkeit
    für Apotheker. Studienangebote benachbarter Bundesländer decken nach Einschätzung der Kammer und des Verbands nicht einmal den Bedarf an Apothekern des jeweils eigenen Bundeslandes. In dem Papier wird betont, dass bereits ein fertiges Konzept für das Pharmaziestudium in Senftenberg vorliege, für dessen Umsetzung es lediglich an politischem Willen fehle.  Die Apothekerschaft fordert außerdem ein Angebot für Schaffung eines Pilotstudienganges Pharmazie ausschließlich zur Weiterqualifizierung der PTA in Cottbus.
  • Zur Sicherung der PTA-Ausbildung sei eine stetige Finanzierung der PTA-Schule in Form
    eines festen Haushaltstitels für Finanzierung der Ausbildung durch den Landtag sowie
    Erweiterung der Ausbildungsplätze nötig. Die PTA-Ausbildung soll durch eine angemessene Vergütung attraktiver werden. Aktuell seien die PTA der einzige Gesundheitsberuf, der keine Ausbildungsvergütung erhalte. Stattdessen müssten PTA-Schüler sogar einen Eigenanteil für ihre Ausbildung bezahlen. 
  • Die Apotheker beklagen, dass das geplante Apothekenversorgungsweiterentwicklungsgesetz einen »massiven Qualitätsabbau« in der Arzneimittelversorgung vorsehe, obwohl die Regierung eigentlich das Gegenteil wolle. Daher wolle man eine Umsetzung ohne Qualitätsverlust und schlägt dazu einen Pilotstudiengang zur Weiterqualifizierung von PTA vor. 
  • Die Apotheker fordern außerdem eine gesetzliche Fixierung von Stationsapothekern im Krankenhaus. Dazu sollen die Krankenhausapotheken als Strukturmerkmal in die Leistungsgruppen der Krankenhäuser aufgenommen werden, um Qualität und Effizienz in der Behandlung und Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) zu erhalten beziehungsweise zu verbessern.
  • Die Apotheker wünschen sich einen runden Tisch »Gesundheit in Brandenburg«. Gerade die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Gemeinden müsse stärker berücksichtigt werden. Der runde Tisch soll Ideen sammeln, Erfahrungen austauschen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken.
  • Zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung fordern die brandenburgischen Apotheker unter anderem eine faire und auskömmliche Honorierung, eine Stärkung von pharmazeutischen Unternehmen und Apotheken sowie die zentrale Erfassung von Lieferengpässen. Außerdem soll die Politik der Abwanderung von Produktionskapazitäten entgegenwirken und sich auf Bundesebene gegen die Apothekervertretung durch PTA einsetzen. 

In dem Forderungskatalog sticht besonders die Einführung eines Pilotstudiengangs zur Weiterqualifizierung der PTA zum Apotheker heraus. Die Kammer und der Verband versprechen sich viel von dem Vorhaben. So könnten PTA aus dem gesamten Bundesgebiet für Brandenburg gewonnen werden. Es seien keine Laborkapazitäten notwendig, und es könne eine interprofessionelle Ausbildung gemeinsam mit Medizinstudenten der MUL Cottbus erfolgen.

Die Weiterqualifizierung soll zwei Jahre dauern und könne auch als Anschlussstudium nach der PTA-Ausbildung erfolgen. Da Staatsexamina und Approbation weiterhin erforderlich blieben, würde der Pilotstudiengang nach Einschätzung der Kammer und des Verbands gleichwertige Apotheker hervorbringen. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa