Pille und Kondome könnten kostenlos werden |
Melanie Höhn |
27.03.2025 11:30 Uhr |
Union und SPD prüfen die »Möglichkeit einer solidarisch finanzierten Abgabe von Verhütungsmitteln für Frauen und Männer«. / © Getty Images/Kamonwan Wankaew
Im Ergebnispapier der Arbeitsgruppe für »Familie, Frauen, Jugend, Senioren und Demokratie« ist zu lesen, dass Union und SPD die Verhütungsmittel Pille und Kondom kostenfrei werden sollen. Das berichtet die Bild-Zeitung. Im Wortlaut heißt es in dem Papier im Bereich der unstrittigen und damit bereits abgestimmten Punkte: »Für uns gehört der Zugang zu Verhütungsmitteln zu einer verlässlichen Gesundheitsversorgung, deswegen prüfen wir die Möglichkeit einer solidarisch finanzierten Abgabe von Verhütungsmitteln für Frauen und Männer.«
Bisher ist es in Deutschland so geregelt, dass Frauen, die 22 Jahre und älter sind, hormonelle Kontrazeptiva vollständig selbst bezahlen müssen. Eine Packung für drei Monate kostet je nach Präparat zwischen 20 und 40 Euro. Laut Pro Familia kosten Kondome in Normalpackungen (8 bis 12 Stück) etwa 60 Cent pro Stück. Wer sexuell aktiv sei, könne bei einer Umsetzung des Plans von CDU/CSU und SPD auf das komplette Jahr gerechnet etwa 100 Euro sparen, rechnet die »Bild« vor.
Eventuell orientieren sich Union und SPD an unserem Nachbarland: In Frankreich erhalten seit 1. Januar 2023 alle 18- bis 25-jährigen kostenlos Kondome in der Apotheke. Die potenziellen Koalitionäre wollen zudem die Forschung und Entwicklung von Verhütungsmitteln für Männer unterstützen.