Phoenix steigert Umsatz um 30 Prozent |
Jennifer Evans |
15.05.2024 13:02 Uhr |
Der Jahresabschluss der Phoenix Group war erfolgreich. Sie geht davon aus, dass sich der positive Trend auch weiter fortsetzt. / Foto: Phoenix Group
Trotz vieler Herausforderungen freut sich die Phoenix Group über eine »robuste Performance« im Geschäftsjahr 2023/24. In der Gesamtleistung, besteht aus Umsatzerlösen und Warenumschlag, hat das Unternehmen 57,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem Plus von 24,6 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr entspricht. Das Umsatzplus lag bei knapp 30 Prozent und erreichte damit rund 47 Milliarden Euro, wie der Pharmagroßhändler heute mitteilte.
Im Heimatmarkt Deutschland legte Phoenix um 6,2 Prozent Umsatz zu und landet so auf einem Wert von 12,6 Milliarden Euro. Insgesamt macht die Bundesrepublik einen Anteil von 26,7 Prozent des Unternehmens aus. Sein solides Wachstum führt das Unternehmen sowohl auf Expansionen als auch gutes Wirtschaften zurück. Insbesondere hatte der Konzernumsatz von der Integration der McKesson-Gesellschaften profitiert. 25 Prozent entfielen demnach auf die im Oktober 2022 erworbenen Gesellschaften.
Wie auch andere Branchen hatten der Gruppe zuletzt die gestiegenen Zins-, Energie- und Transportkosten zu schaffen gemacht. Zudem hatten die anhaltenden Lieferengpässe sowie Probleme bei der Personalgewinnung das Unternehmen nach eigenen Angaben erneut auf die Probe gestellt. In Deutschland sei außerdem der steigende Mindestlohn hinzugekommen.
Kein Licht am Ende des Tunnels sieht Phoenix allerdings beim Thema Lieferengpässe. Diese bedeuteten für die Gruppe einen »hohen manuellen Aufwand«, da nicht mehr 90 Prozent der Bestellungen »einfach so durchlaufen können«, betonte der Vorstandsvorsitzende der Phoenix Pharma SE Sven Seidel.
Europaweit sei Phoenix im vergangenen Jahr »in allen Regionen« gewachsen, hieß es. Hervorzuheben sei der Ankauf von insgesamt 32 Standorten der irischen Apothekenkette McCabes. Darüber hinaus seien zwei weitere Vertriebszentren in UK sowie in den Niederlanden entstanden.
Vor dem Hintergrund der vielen Zukäufe hat Phoenix ein neues Unternehmensleitbild entwickelt. »We deliver Health« nennt es sich. Es soll vor allem beim Zusammenwachsen und Zusammenwirken der einzelnen Unternehmenszweige helfen.
Auch an die Politik schickte die Geschäftsleitung des Pharmagroßhändlers heute eine deutliche Botschaft: »Das System muss besser vergütet werden – inklusive der Apotheken.« Schließlich sei man sicherer und schneller als der Versandhandel.
Ebenfalls positiv fällt die Unternehmensprognose für das neue Jahr aus. Die Rede ist davon, das Europa-Geschäft weiter auszubauen, erneut organisch zu wachsen sowie die Effizienz abermals zu steigern. Phoenix erwartet einen Umsatzanstieg, der leicht über dem Niveau der europäischen Pharmamärkte liegt.
Grundsätzlich rechnet Phoenix damit, dass die regulatorischen und marktökonomischen Rahmenbedingungen erst einmal bestehen bleiben. Weil der Onlinehandel expandiere, komme außerdem ein verschärfter Wettbewerb um die digitalen Gesundheitsmärkte hinzu.
Phoenix feiert in diesem Jahr 30. Geburtstag. Über die aktuellen Herausforderungen, schwierige Honorarkämpfe, was das Kerngeschäft der Apotheken bedroht und natürlich über das Skonto-Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) sprach Deutschlandchef Marcus Freitag mit der PZ. Das Interview wird heute ab 16.20 Uhr online sein.