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Phoenix Industrie Summit: »Apotheken sind ein essenzieller Ort für Beratung«

Im politischen Berlin fand gestern der Phoenix Industrie Summit unter dem Motto »Am Puls der Zeit« statt. Bei der Veranstaltung drehte sich alles um die Zukunft der Pharmaindustrie und die Rolle, die Apotheken vor Ort dabei spielen.
Alexandra Amanatidou
16.05.2025  17:00 Uhr

Im öffentlichen Teil der Veranstaltung kamen verschiedene Gäste zu Wort. Zu ihnen zählten Ina Lucas, Vizepräsidentin der ABDA und Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), sowie der Abgeordnete Pascal Reddig (CDU).

Lucas betonte, dass die Apotheke vor Ort eine seit langem bestehende Instanz sei, die häufig aber nicht mitgedacht werden. »Die Zeiten haben sich geändert, wir werden richtig gefordert«, sagte die ABDA-Vizepräsidentin und forderte eine klare Haltung. »Es braucht kluge, digitale Anwendungen, die unseren Alltag vereinfachen«, so Lucas.

Joachimsen: »Apotheken sind ein essenzieller Ort für Beratung«

Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), betonte die wichtige Rolle, die Apotheken für die Menschen spielen, niedrigschwellig und barrierefrei erreichbar. Die Bedeutung des Großhandels kommt ihm in den Diskussionen häufig zu kurz. Denn auch bei Lieferengpässen, schaffen sie es, dass Medikamente in jeder Stadt und in jedem Dorf die Menschen erreichen. Stabile globale Lieferketten seien dabei ganz wichtig. Die Pharmaindustrie sei eine der am strengsten regulierten Branchen und die Vielzahl der preisregulatorischen Maßnahmen frustriere und gefährde sie. »Ich bin seit heute noch ein bisschen hoffnungsvoller«, sagte Joachimsen in Bezug auf die erste Rede der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) im Bundestag. Es sei erkannt worden, dass die Gesundheitsversorgung sehr wichtig sei.

Reddig: »Menschen vertrauen die Apotheke-vor-Ort mehr als einem großen Lieferservice«

Der CDU-Bundestagabgeordnete Pascal Reddig berichtete aus seinen Erfahrungen im Wahlkampf – in dem Lieferengpässe anscheinend öfter Themen waren. »Auch wenn wir Engpässe haben, sind Großhandel und Apotheken schnell«, lobte der 30-Jährige. »Ich habe Grundvertrauen in die Akteure des Gesundheitswesens in Deutschland«, sagte er. Dazu möchte er den interdisziplinären Dialog ausbauen. Das sei vor allem für die Patienten wichtig, damit sie eine gute Gesundheitsversorgung genießen können.

Reddig sprach auch von der Bedeutung der Vor-Ort-Apotheke für ältere Menschen. Gerade für sie sei die Apotheke ein Ort, um »aus der Einsamkeit rauszukommen«, da der Apothekenbesuch im Alltag verankert sei. Zwar bestellen einige ihre Medikamente online, »aber am Ende vertrauen die Menschen mehr der Apotheke vor Ort als einem großen Lieferservice«, so Reddig.

Während des Wahlkampfs habe er 15 Apotheken besucht und festgestellt, dass überall die gleichen Probleme herrschen. »Wir sprechen nicht über grundloses Jammern, es geht um ernsthafte Themen«, sagte Reddig und nannte als Beispiele die geringe Vergütung der Apotheken, die auch im Koalitionsvertrag adressiert wird. »Bei den Apotheken wollen wir an vielen Stellen Bürokratie abbauen.«

»Wir haben gespürt, dass sich etwas ändern muss«

Reddig sprach auch von der Senkung der Unternehmenssteuern und dem Bürokratieabbau, die für die Unternehmen in Deutschland notwendig seien. »Um diese Unternehmen und die Gesundheitswirtschaft müssen wir uns kümmern.« Sonst könnten mehr Menschen ins Ausland gehen, um dort zu arbeiten, mahnte der CDU-Politiker.

Weil Krisen und Kriege einen großen Teil der politischen Agenda ausmachen, habe man das Gefühl, dass die Gesundheit nicht immer Priorität Nummer eins für die Politik sei. »Aber wir haben gespürt, dass sich etwas ändern muss«, damit die sozialen Sicherheitssysteme auch in der Zukunft funktionieren.

Dass die neue Gesundheitsministerin kein Fachwissen mitbringt, ist für Reddig kein Problem. Sie sei eine Frau, die sich in Themen einarbeite, und ein Blick von außen könne helfen, etwas Neues auszuprobieren und die Branche zu verbessern. Die Gesundheitsbranche solle mit der neuen Gesundheitsministerin zur richtige Leitwirtschaft werden. Auch der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte in der Sendung »Markus Lanz«, er sei sich sicher, dass Nina Warken einen guten Job machen werde.

Mit Blick auf den Handelsstreit mit den USA, plädierte Reddig dafür, dass Produktions- und Lieferbedingungen attraktiver zu machen und betonte die wichtige Rolle, die die Europäische Union für die Unternehmen und die Industrie in Deutschland spielt.

Die Ankündigung der Koalitionäre Skonti im Handel zwischen Apotheken und Großhändlern wieder freizugeben, wurde beim Phoenix Industrie Summit zumindest in der öffentlichen Diskussion umschifft. Doch in den Gesprächen der rund 180 Teilnehmenden war die Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag sicher Thema.

 

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