| Cornelia Dölger |
| 20.11.2025 12:30 Uhr |
Der Großhändler Phoenix nimmt den Betrieb am Standort Freiburg nach dem Großbrand nicht wieder auf. Das Vertriebszentrum im Gewerbegebiet Freiburg-Hochdorf wurde bei dem Brand vollständig zerstört. / © Phoenix Gruppe
Am Abend des 1. Oktober war das Großfeuer ausgebrochen. Betroffen war ein Gebäudekomplex im Gewerbegebiet Freiburg-Hochdorf. Hier war unter anderem ein Phoenix-Vertriebszentrum angesiedelt. Dem Brand zum Opfer fielen laut Angaben des Großhändlers 3500 Quadratmeter Lagerfläche und rund 40.000 gelagerte Arzneimittel.
Das Vertriebszentrum war Teil eines großen Gebäudekomplexes, in dem mehrere Unternehmen untergebracht waren. Phoenix informierte seine Kunden schnell und aktivierte einen Notfallplan. Die 200 betroffenen Apotheken in der Region Freiburg, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und Südbaden hätten ohne Unterbrechung beliefert werden können; die Bestellungen seien umgehend auf die Standorte Mannheim und Neuhausen umgeleitet worden.
Die beiden Niederlassungen werden die Versorgung weiterhin übernehmen. Phoenix ließ jetzt wissen, dass man den Betrieb am bisherigen Standort in Freiburg, der durch den Brand vollständig zerstört wurde, nicht wieder aufnehme. Das habe die Geschäftsführung »nach sorgfältiger Abwägung entschieden«.
»Alle weiteren Schritte werden unter Wahrung der Mitbestimmungsrechte und in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat geplant und umgesetzt«, so ein Phoenix-Sprecher. Der weitere Prozess würde »so transparent, fair und sozialverträglich wie möglich« gestaltet.
Die Brandursache ist laut Polizei noch nicht abschließend geklärt. Ein technischer Defekt werde aber »nahezu ausgeschlossen«. Auch ließen die Ermittlungsergebnisse aktuell nicht auf eine absichtliche Brandlegung schließen. Die gemeinsamen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei würden weiter betrieben, um die Brandursache zu klären.
Dafür sucht die Polizei Zeugen, »die sachdienliche Hinweise geben können oder vor dem Zeitpunkt des vermuteten Brandausbruches am Mittwoch, 01.10.2025, zwischen 18:00 Uhr und 21:00 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt haben«.
Der geschätzte Gesamtschaden stehe nach wie vor noch nicht fest, ließ die Polizei wissen. Im Oktober hatte sie den Schaden auf mindestens 50 Millionen Euro geschätzt.