Pharmazieticker - Archiv |
25.08.2003 00:00 Uhr |
Kohlenmonoxid (CO) spielt eine wichtige Rolle als Signalüberträger bei bestimmten physiologischen Vorgängen, insbesondere im Herz-Kreislauf-System, und ist in verschiedenen Bereichen der Medizin von Bedeutung. Britische Forscher um Brian E. Mann von der University of Sheffield und Roberto Motterlini vom Northwick Park Institute for Medical Research in Harrow haben jetzt eine Familie CO-freisetzender Komplexverbindungen entwickelt, die sich als neue Klasse von Pharmaka erweisen könnten. Dabei handelt es sich um Carbonylmetall-Komplexe: Um ein zentrales Metallatom gruppieren sich CO-Moleküle sowie verschiedene weitere Liganden. Als besonders viel versprechend erwiesen sich einige Ruthenium- und Eisen-Komplexe. Im Tierversuch zeigten sich unter anderem eine gefäßerweiternde Wirkung und eine deutliche Verlängerung der Lebensdauer nach Herztransplantationen. Interessant sei auch ein spezieller Eisen-Komplex, der CO nicht auf Myoglobin überträgt, aber dennoch gefäßerweiternd wirkt. Das CO scheint hier direkt in der Zelle frei gesetzt zu werden, so dass sich die Möglichkeit eröffnet, CO ins Gewebe zu bringen. PZ
ASS könnte Patienten, die an der seltenen Erkrankung namens
Turban-Tumor-Syndrom (Cylindromatosis) leiden, helfen. Diese
Krebserkrankung verursacht große pilzartige Auswüchse, die aus dem Kopf
und anderen behaarten Stellen am Körper wachsen. Obwohl die Tumore
gutartig sind, können sie zu verheerenden Verunstaltungen führen und
danach zu lebensgefährlichen Tumoren werden. Ein Schlüsselmolekül scheint
hier NF-kappaB zu sein, das für die Ausbreitung der Wucherungen sorgt, und
bei diesen Patienten offensichtlich nicht unter Kontrolle gehalten werden
kann. Erste positive Ergebnisse mit ASS veröffentlichten kürzlich
britische Wissenschaftler des Institute of Cancer Research in London in
der Fachzeitschrift Nature. Den Krebspatienten wurde der Wirkstoff in Form
eines Gels verabreicht. PZ
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