Sport - Hilfe oder Risiko fürs Herz ? |
25.01.1999 00:00 Uhr |
PHARMACON DAVOS
Nicht nur theroretisch gingen die Teilnehmer des Seminars Sport und Herz" der Frage nach, ob Sport eine Hilfe oder ein Risiko für das Herz darstellt. An Hand epidemiologischer Studien konnte Dr. Folker Boldt vom Landesinstitut für Sportmedizin in Berlin die Teilnehmer des Davoser Seminars davon überzeugen, daß körperliche Inaktivität unabhängig von anderen Risikofaktoren zu einer Verdopplung des Herzinfarktrisikos führt.
Neuere Studien hätten sogar Hinweise dafür geliefert, daß regelmäßige köperliche Aktivität nicht nur ein Schutzfaktor vor degenerativen kardiovaskulären Erkrankungen ist, sondern auch das Risiko reduziert, an bestimmten Krebsarten zu erkranken.
Ähnlich wie bei Arzneistoffen ist die Wirksamkeit des Schutzfaktors Bewegung dosisabhängig. Erst bei einem durchschnittlichen Kalorienmehrverbrauch von rund 2500 kcal pro Woche, das heißt circa drei bis vier Stuunden Sport pro Woche, scheint eine optimale Schutzwirkung gegeben zu sein. Ein deutlich höherer Kalorienverbrauch führt nach heutigen Erkenntnissen zu keiner weiteren Verbesserung des Gesundheitsstatus, so Boldt.
Als effektive Sportarten empfahl er das Laufen oder den Skilanglauf. Motto müsse dabei
sein "Laufen, ohne zu schnaufen". Die Trainigsherzfrequenz sollte der Faustregel
folgen: 180 Schläge pro Minute minus Lebensalter in Jahren. Außerdem empfahl der
Sportmediziner nur Sportarten zu wählen, die einem Spaß machen. Herz und Seele sollten
von der Bewegung profitieren. Krafttraining wurde von dem Sportmediziner als
Gesundheitssport und KHK-Prophylaxe abgelehnt, da häufig nur der Blutdruck ansteige, die
Herzfrequenz jedoch kaum. Spaß hatten die Seminarteilnehmer auf jeden Fall, denn unter
Anleitung des Sportmediziners Dr.Volkmar Feldt vom Sport-Gesundheitspark Berlin e.V.
konnten sie Übungen eintrainieren, die ohne Leistungssporterfahrungen als
Gesundheitssport durchgeführt werden können. Natürlich wurden die Teilnehmer nicht zu
Übungsleitern ausgebildet, aber die Bewegungsübungen waren so einfach, daß sie durchaus
in der täglichen Praxis der Apotheke den KHK-Patienten erklärt und empfohlen werden
können..
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