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Tropen- und Reisekrankheiten

21.09.1998  00:00 Uhr

- Pharmazie

Govi-Verlag

Tropen- und Reisekrankheiten

Pharmacon Westerland

Weltweit erkranken dreihundert bis fünfhundert Millionen Menschen an der Malaria. Bei 1,5 bis 2,7 Millionen Menschen führt die Infektion zum Tod. Allein im tropischen Afrika versterben jährlich circa eine Million Kinder unter fünf Jahren an dieser Infektion, sagte Privat-Dozent Dr. med. Thomas Weinke, Potsdam, der dieser Krankheit neben der Reisediarrhoe, der Hepatitis A und dem Typhus abdominalis den Hauptteil seines Vortrages widmete.

Nach Deutschland werden etwa 1000 Malariafälle jährlich importiert, von denen circa 10 bis 20 Personen versterben. Die Symptomatik ist unter anderem durch Fieber (98 Prozent), Kopfschmerz (78 Prozent), Müdigkeit (68 Prozent), Myalgien (56 Prozent), Schüttelfrost (51 Prozent) und Diarrhoe (25 Prozent) gekennzeichnet. Als eine Todesursache nannte der Referent die cerebrale Hypoxie. Aufgrund der möglichen raschen Zunahme der Erkrankung empfehle sich stets die Behandlung unter stationären Bedingungen.

sitäre Therapie eine vorherige Spezieszuordnung erfordert, zeigte Möglichkeiten der medikamentösen Prophylaxe und Therapie auf. Zur Behandlung der Malaria tertiana und quartana wird Chloroquin eingesetzt, da hier mit Chloroquinresistenzen nicht zu rechnen ist. Plasmodium falciparum, der Erreger der Malaria tropica, weist in den meisten tropischen Gebieten Resistenzen gegen Chloroquin auf. Bei einer Parasitämie von über ein bis zwei Prozent sollte mit Chinin behandelt werden – das Medikament mit dem schnellsten Wirkeintritt. Zur Erfassung potentieller Chininresistenzen kann mit Doxycyclin kombiniert werden. Bei unkompliziertem Verlauf eignen sich Mefloquin und Halofantrin, wobei Mefloquin neuropsychiatrische Reaktionen mit sich bringen kann. Durch Halofantrin kann es zu einer Verlängerung der QT-Zeit im EKG sowie Herzrhythmusstörungen, Kammerflimmern und plötzlichen Herztod kommen. Zur Behandlung der akuten unkomplizierten Malaria tropica ist das Kombinationspräparat Atovaquon/Proguanil (Malarone®) seit 1997 in Deutschland zugelassen. Nebenwirkungen in Form von Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen seien leicht und selten, doch blieben weitere Erfahrungen noch abzuwarten.

Als eine Möglichkeit der Vorbeugung nannte der Referent die Expositionsprophylaxe mit entsprechender Kleidung sowie Netzen über dem Bett, die – mit Insektiziden imprägniert – wirksam die Überträger, sprich: Plasmodien-Mücken der Gattung Anopheles, fernhalten. Bei Empfehlungen zur Chemoprophylaxe müsse die Höhe des eigentlichen Risikos, die Effektivität der Medikamente (Resistenzsituation), Risiken und Nebenwirkungen, aber auch die Einschätzung der Compliance des Patienten Berücksichtigung finden. Für Hochresistenzgebiete empfehle sich die prophylaktische Einnahme von Mefloquin, alternativ komme Chloroquin plus Proguanil (Paludrine) in Frage.

PZ-Artikel von Christiane Berg, Westerland Top

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