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Calciumantagonisten nur zweite Wahl

Datum 29.03.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Calciumantagonisten nur zweite Wahl

Beitrag von der PZ-Redaktion

Eine akute Gesundheitsgefahr durch die Einnahme eines Calciumantagonisten besteht auch dann nicht, wenn das Präparat seit längerer Zeit verordnet wird, meldet die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) in einer Presseinformation vom 18. März. Die AkdÄ reagierte damit auf Anfragen besorgter Patienten, die eine Fernsehsendung gesehen hatten, in der über Risiken der Behandlung mit Calciumantagonisten berichtet wurde. Derzeit bereite die AkdÄ in Zusammenarbeit mit Krankenkassen eine Informationsbroschüre vor, die sich direkt an Patienten mit Bluthochdruck wendet. "Wir raten den Patienten, sich durch die gegenwärtige Diskussion nicht verunsichern zu lassen und sich bei ihrem Arzt über Nutzen und Risiken von Calciumantagonisten zu informieren", so Professor Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen, Vorsitzender der Kommission. Keinesfalls dürfe die bestehende Medikation geändert oder gar abgesetzt werden.

Erst kürzlich habe die AkdÄ in Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung eine Therapieempfehlung zur Behandlung der Hypertonie herausgegeben. Darin würden zu Calciumantagonisten unter anderem folgende Bewertungen vorgenommen:

Die Auswahl des für den individuellen Patienten geeigneten Medikaments richtet sich nicht vordergründig danach, ob es den Blutdruck senkt - denn diese Eigenschaft besitzen alle in der Hochdrucktherapie eingesetzten Substanzen -, sondern ob damit langfristig das Risiko schwerer Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Schlaganfall und Herzinfarkt gesenkt und die Lebenserwartung erhöht werden kann. Dies ist wissenschaftlich überzeugend bislang nur für Diuretika und Betarezeptorenblocker in mehreren Studien gezeigt worden. Deshalb sind diese Substanzklassen als Mittel erster Wahl in der Hochdruckbehandlung zu bewerten.

Weder für kurz- noch für langwirksame Calciumantagonisten liegen derartige Wirksamkeitsbelege vor - mit Ausnahme einer Studie bei älteren Patienten mit sogenannter "isolierter systolischer Hypertonie", die eine Verminderung des Schlaganfallrisikos gezeigt hat. Bedenken gegen den allgemeinen Einsatz von Calciumantagonisten ergeben sich aber auch aus verschiedenen epidemiologischen Studien, die den Verdacht erhärten, daß kurzwirksame Calciumantagonisten das Risiko schwerwiegender, unter Umständen sogar tödlicher Herz-Kreislauf-Komplikationen erhöhen können.

Für die Auswahl des geeigneten Medikaments spielen noch weitere Gesichtspunkte eine Rolle, wie zusätzlich vorhandene Erkrankungen (zum Beispiel Angina pectoris oder Diabetes) sowie die individuelle Verträglichkeit des Medikaments. So gibt es beispielsweise Patienten, die nicht mit einem Betarezeptorenblocker behandelt werden dürfen und bei denen auch Diuretika nicht als Mittel erster Wahl angezeigt sind. In solchen Fällen kann die Gabe eines langwirksamen Calciumantagonisten durchaus gerechtfertigt sein. Die Entscheidung darüber kann nur der Arzt treffen. Top

© 1999 GOVI-Verlag
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