Clopidogrel nach Stent überlegen |
29.03.1999 00:00 Uhr |
345 Patienten erhielten nach koronarer Stent-Implantation am ersten Tag zunächst 300 mg Clopidogrel und dann über vier Wochen täglich 75 mg. Ein weiteres Kollektiv aus 335 Probanden bekam über 28 Tage einmal täglich 75 mg Clopidogrel und die restlichen 340 Patienten 250 mg Ticlopidin. Zusätzlich erhielten alle Probanden über den gesamten Zeitraum täglich 325 mg ASS. Wichtigste Bewertungskriterien waren das Auftreten schwerer peripherer Blutungen, Neutropenien und Thrombozytopenien oder ein frühzeitiger Therapieabbruch aufgrund nichtkardialer Nebenwirkungen.
Unter Clopidogrel traten signifikant weniger schwere Nebenwirkungen auf als unter Ticlopidin (4,56 versus 9,12 Prozent), so der Studienleiter Professor Dr. Michel E. Bertrand von der Herzklinik der Universität Lille, Frankreich, der die Ergebnisse am 10. März während einer Tagung des American College of Cardiology vorstellte. Der Unterschied in der Nebenwirkungsrate sei hauptsächlich auf die unterschiedlichen Abbruchraten, bedingt durch die nichtkardialen Komplikationen, zurückzuführen. Vor allem gastrointestinale Blutungen, Hautveränderungen und allergische Reaktionen bedingten die doppelt so hohe Abbruchrate unter Ticlopidin.
Auch die Initialdosis von 300 mg Clopidogrel hätten die
Probanden gut vertragen, so Bertrand. Man habe keine vermehrten Nebenwirkungen oder
Blutungskomplikationen in dieser Gruppe festgestellt.
© 1999 GOVI-Verlag
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