Schweizer Behörde läßt neues Medikament gegen Malaria zu |
15.02.1999 00:00 Uhr |
Artemether ist ein Derivat von Artemisinin, einem synthetischen Produkt, das in seiner ursprünglichen Form als pflanzliches Mittel aus Artemisia annua (Qinghaosu) seit Jahrhunderten zur Behandlung fieberhafter Erkrankungen in Gebrauch ist. Lumefantrin wurde unter der Bezeichnung Benflumetol in den siebziger Jahren von chinesischen Wissenschaftlern entwickelt. Beide Wirkstoffe werden in Südostasien bereits seit mehreren Jahren als Malaria-Therapeutika eingesetzt.
Riamet® ist zur Behandlung von Plasmodium-falciparum-Infektionen bei Kindern und Erwachsenen, auch in Regionen mit Muliresistenzen, zugelassen. Das Medikament eignet sich zur notfallmäßigen Selbstbehandlung. Zur Regelprophylaxe sollte das Präparat jedoch nicht eingesetzt werden.
In Deutschland ist Riamet® bislang nicht zugelassen, kann
allerdings auf Einzelverordnung aus der Schweiz importiert werden. Das
Herstellerunternehmen Novartis plant die Schweizer Markteinführung in den nächsten
Wochen. Eine europäische Zulassung ist beantragt, wird aber voraussichtlich nicht mehr
1999 erfolgen. Das Malaria-Medikament sollte nur nach sorgfältiger Risikoabwägung und
mit gebotener Zurückhaltung verordnet werden. Für die Stand-by-Therapie liegen weder
ausreichende Erfahrungen noch entsprechende Empfehlungen der WHO vor.
© 1999 GOVI-Verlag
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