Weißdorn soll sich international bewähren |
18.01.1999 00:00 Uhr |
Kardioprotektive Eigenschaften von Crataegus-Extrakten sind schon seit längerer Zeit bekannt; die SPICE-Studie untersucht nun den Nutzen des pharmakologischen Effekts für die Klinik. So wurde 1993 nachgewiesen, daß die orale Vorbehandlung mit WS 1442 im Gegensatz zu Placebo reperfusionsbedingte Todesfälle verhindert und das Ausmaß der Blutdrucksenkung sowie Zahl und Schweregrad Lebensgefährlicher Arrhythmien verringert (1). Weiterhin ist belegt, daß WS 1442 mit der Kardioprotektion direkt zusammenhängende Eigenschaften wie eine Hemmung der humanen Neutrophilen Elastase und eine antioxidative Wirkung besitzt (2).
Erst vor einem Jahr publizierten Wissenschaftler, daß die Steigerung der Kontraktionskraft des Herzens durch WS 1442 ohne Beteiligung des second messengers cAMP vonstatten geht (3). Das ist insofern wichtig, weil die cAMP-abhängigen positiv inotropen Substanzen wie Milrinon die Prognose der Herzinsuffizienz-Patienten verschlechtern können. Vielmehr wird die positiv inotrope Wirkung möglicherweise wie bei den Herzglykosiden über eine Blockade der Na+/K+-ATPase vermittelt.
Literatur (1) Krzeminski, T., Chatterjee, S. S., Ischemia and early reperfusion induced
arrhythmias: beneficial effects of an extract of Crataegus oxyacantha. Pharmaceutical and
Pharmacological letters. 3 (1993) 45-48. (2) Chatterjee, S. S., et al., In-vitro- und
In-vivo-Untersuchungen zur kardioprotektiven Wirkung von oligomeren Procyanidinen in einem
Crataegus-Extrakt aus Blättern und Blüten. Arzneim.-Forsch./Drug Research 47 (1997)
821-825. (3) Brixius, K., et al., WS 1442 wirkt am insuffizienten menschlichen Myokard
Kontraktionskraft-steigernd. Herz/Kreislauf 1 (1998) 28-33.
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