Pharmazie
Kosmetika mit einer hohen Konzentration an Alphahydroxysäuren
(AHA) sind gesundheitlich bedenklich, meldet das Bundesinstitut für
gesundheitlichen Verbraucherschutz (BgVV). Die Haut reagiere auf
Zubereitungen mit hohem AHA-Anteil mit Ausschlag und Juckreiz. Sie röte
sich, schwelle an und könne Blasen bilden. Die Einwirkung von Sonnenlicht
verstärke die Reaktion.
Vor allem Zitrusfrüchte, Weintrauben und Äpfel enthalten geringe Mengen der
Naturstoffe. Die Fruchtsäuren werden verschiedenen kosmetischen Mittel zum
Straffen der Haut wie Cremes, Lotionen und Lösungen, zugesetzt. Hersteller
verarbeiten meist Glykolsäure, Milchsäure, Apfelsäure, Zitronensäure und
Weinsäure. Ihr Einsatz in Kosmetika sei allerdings bisher nicht speziell geregelt, so
das BgVV.
AHAs steigern Festigkeit sowie Elastizität der Haut und glätten bis hin zum Peeling.
Die Effekte sind jedoch stark konzentrations- und pH-abhängig. Dabei gilt: Je saurer
und höher konzentriert, desto stärker die Wirkung, aber auch die Nebenwirkungen
der Säuren.
Mehrere Mitgliedsstaaten der EU hätten eine Regulierung der AHA-Konzentration
in der EU-Kosmetik-Richtlinie mit maximalen Einsatzkonzentrationen und
obligatorischen Warnhinweisen für Verbraucher gefordert. Aus Untersuchungen
ließe sich jedoch ableiten, daß für Glykolsäure eine maximale Konzentration von 4
Prozent als sicher angesehen werden kann, wenn der pH-Wert über 3,8 liegt, so das
Bundesinstitut. Bei Milchsäuren lägen die Werte bei 2,5 Prozent und pH 5. Der
europäische Herstellerverband Colipa schlage jedoch Konzentrationen von bis zu 10
oder 12 Prozent und einen pH-Wert von mindestens 3,5 vor. Ob diese Mengen an
Glykol- und Milchsäure sowie die Verwendung der übrigen Fruchtsäuren
gesundheitlich unbedenklich seien, konnte bisher noch nicht ausreichend
nachgewiesen werden.
Das BgVV empfiehlt Verbrauchern deshalb, beim Kauf die Konzentrationsangaben
und den pH-Wert zu kontrollieren, die Haut direkt nach dem Eincremen vor direkter
Sonneneinstrahlung zu schützen und die AHA-haltigen Kosmetika nicht in der Nähe
der Augen oder Schleimhäute aufzutragen..
Artikel von der PZ-Redaktion
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