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Pharmazie

22.02.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Schlaganfallprävention mit Statinen

von Daniel Rücker, Köln

Eine Studie, an der 10.000 Menschen mit hohem Bluthochdruck und hohen Cholesterolwerten teilnehmen, soll beweisen, daß diese Risikopatienten seltener einen Schlaganfall erleiden, wenn die Lipidwerte gesenkt werden.

Beginnen wird die von der Leverkusener Bayer AG unterstützte Studie in diesem Sommer. Der Abschlußbericht ist für das Jahr 2005 angekündigt. Hohe Cholesterolwerte gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Bildung atherosklerotischer Plaques und damit auch für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Mittlerweile gilt es als erwiesen, daß die Behandlung einer Hypercholesterolämie mit Statinen das Risiko einer koronaren Herzkrankheit (KHK) senkt und auch in der Sekundärprävention bei Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten sinnvoll ist.

Daten, ob Lipidsenker auch für die Primärprävention des Schlaganfalls taugen, fehlen dagegen. Die RESPECT-Studie (Risk Evaluation and Stroke Prevention in the Elderly – Cerivastatin Trial) soll diese Datenlücke schließen, führte Professor Dr. Karl W. Lauterbach, Universität Köln, auf einer Pressekonferenz am 10. Februar in Köln aus.

An der Untersuchung, die in Praxen niedergelassener Ärzte stattfindet, sollen 10.000 Menschen im Alter zwischen 65 bis 80 Jahren mit einem systolischen Blutdruck über 160 mm HG und LDL-Cholesterolwerten zwischen 130 und 199 mg/dl teilnehmen. Aufgenommen werden weiterhin nur Personen, die weder einen Schlaganfall erlitten haben noch unter diagnostizierter KHK leiden.

Die Studienteilnehmer werden zusätzlich zu ihrer gewohnten Medikation mit Cerivastatin oder Placebo behandelt. Wie Lauterbach weiter sagte, werde die Therapie vier Jahre dauern; primäre Zielparameter seien ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, die Erkrankung an Herzinsuffizienz oder ein plötzlicher Tod.

Gute Chancen für einen positiven Ausgang der Studie sieht der Kölner Professor Dr. Wilhelm Krone. Die Stabilität und Verletzbarkeit der Plaques gelte heute als wichtigstes prognostisches Kriterium für die Thrombusbildung. Der Stenosegrad, also das Ausmaß der Gefäßverengung, spiele nur eine untergeordnete Rolle. Eine Stenose, die durch starke extrazelluläre Ablagerungen verursacht werde, sei vergleichsweise stabil. Ausgeprägte Stenosen mit starker extrazellulärer Matrix und kleinem Lipidkern sollen deshalb sogar weniger Gefahren bergen als geringere Verdickungen der Gefäßwand ohne extrazelluläre Matrix.

"Eine drastische Cholesterolsenkung führt nicht nur zu einer Verbesserung der endothelialen Dysfunktion, sondern ist auch mit einer Reduktion der Entzündungsreaktionen in den Plaques und einer vermehrten Bildung extrazellulärer Matrix verbunden." Diese extrazelluläre Matrix stabilisiere den Plaque.

Die Ablagerung außerhalb der Zelle schütze den Plaque vor einem plötzlichen Aufplatzen, woraus sich ein Gefäßverschluß entwickeln könne. Es sei deshalb das Therapieziel, bestehende Plaques durch die Gabe des Statins zu stabilisieren. Top

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