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Elektrolyte bei kardiovaskulären Erkrankungen

01.02.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag PHARMACON DAVOS

Elektrolyte bei kardiovaskulären Erkrankungen

Eine Antwort auf die Frage zu finden, ob Elektrolyte bei kardiovaskulären Erkrankungen wirken, sei schwer, so Professor Dr. Thomas Meinertz aus Hamburg: Zuviel Meinungen, zuwenig harte Daten, sicher nicht in allen Situationen wertvoll und sinnvoll, aber nicht überflüssig.

In seinem Vortrag beschränkte sich Meinertz auf die Elektrolyte Kalium und Magnesium, die bei bestimmten Herzkrankheiten unersetzliche Therapeutika seien. Zum Beispiel hätten viele Patienten mit Herzinsuffizienz ein Defizit an Kalium und Magnesium. Dieses sei sowohl Folge des klinischen Syndroms als auch der diuretischen Therapie. Die Diagnose eines Elektrolytdefizite sei allerdings problematisch. Kaliummangelzustände (= 3,5 mmol/l) seien zwar beherrschbar, würden aber meist zu spät entdeckt.

Neben der Diagnose an Hand muskulärer und neurologischer Symptome könnten auch im EKG Veränderungen gesehen werden, die auf einen Kaliummangel hinweisen; zum Beispiel eine verlängerte QT-Strecke. Zur erfolgreichen Substitution ist die tägliche perorale Gabe von 50 bis 80 mmol Kaliumchlorid oder 80 bis 120 mmol Kaliumbicarbonat oder -nitrat mindestens eine Woche lang notwendig.

Die Diagnose eines Magnesiummangels sei noch problematischer, so Meinertz. Trotz ausgeprägter Mangelzustände könnten die Plasmakonzentrationen normal sein, da Mangelzustände des Muskels nicht mit den Plasmawerten korrelierten. Als Ursachen eines Magnesiummangels nannte Meinertz Diuretika, Alkoholabusus und Ernährungsstörungen. Klinisch führen die Mangelzustände zu einem vermehrten Auftreten supraventrikulärer und ventrikulärer Herzrhythmusstörungen. Daraus leite sich auch der therapeutische Einsatz von Magnesium ab.

So sei die Effektivität von intravenös appliziertem Magnesium in hohen Dosen bei bestimmten Herzrhythmusstörungen, wie Torsade-de-pointes-Tachykardien, multifokalen atrialen Tachykardien, glykosidinduzierten Arrhythmien sowie anhaltenden Kammertachykardien und Arrhythmien nach herzchirurgischen Eingriffen nachgewiesen. Als derzeit noch nicht gesichert bezeichnete Meinertz den Einsatz von Magnesium bei akutem Myokardinfarkt, benignen oder potentiell malignen ventrikulären Arrhythmien, Vorhofflimmern sowie arterieller Hypertonie. Aus zwei Studien zum Einsatz von Magnesium nach einem Myokardinfarkt könne abgeleitet werden, daß ein Effekt durch Magnesium nur dann gesehen werden kann, wenn möglichst in der allerersten Phase nach einer Lysetherapie Magnesium appliziert werde.

Zur peroralen Applikation gab Meinertz die Empfehlung, täglich 10 bis 20 mmol zu geben und das über vier Wochen bis drei Monaten. Eine Überdosierung von Magnesium kann Hypotonie, Bradykardie, Flush, Kopfschmerz und Schwindel auslösen. Kontraindiziert sei Magnesium bei Schock, AV-Block und einer ausgeprägten Bradykardie. Top

© 1999 GOVI-Verlag
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