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Venenmittel - Wirksam oder Placebo?

Datum 25.01.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag PHARMACON DAVOS

Venenmittel - Wirksam oder Placebo?

von Christiane Berg, Davos

Jede zweite Frau und jeder vierte Mann in der Bundesreuplik Deutschland leiden an Krampfadern. Jeder achte Erwachsene hat ein fortgeschrittenes Venenleiden. Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben ein offenes Bein. Nur 20 bis 50 Prozent der Bevölkerung sind venengesund, sagte Professor Dr. Curt Diehm, Karlsbad.

Von den 6,5 Millionen behandlungsbedürftigen Venenpatienten seien nur 1,5 bis zwei Millionen in ärztlicher Behandlung. Das bedeute, daß regelmäßig in jede Apotheke durchschnittlich 225 bis 250 Patienten mit einem behandlungsbedürftigen, aber unbehandelten Venenleiden kommen.

Risikofaktoren

Als wichtigste primäre Risikofaktoren nannte Diehm erbliche Veranlagung, Geschlecht, Schwangerschaft und hormonelle Einflüsse. Sekundäre Risikofaktoren seien Alter, Übergewicht, Bewegungsmangel, stehende Tätigkeit, ungünstige Kleidung sowie Thromboseneigung bei Krebs.

Diehm, der den Pathomechanismus schilderte, verwies auf Bindegewebsschwäche, Erweiterung venöser Gefäße, nicht funktionierende Venenklappen, Steigerung des hydrostatischen Druckes, Filtration, Reabsorption, Zunahme von Wasser und Proteinen im Gewebe, Ödembildung und Steigerung der liposomalen Enzyme als Ursache des Venenleidens. Erste Symptomen seien schwere Beine, Schwellung, Spannung, ziehende Schmerzen, nächtliche Wadenkrämpfe und ruhelose Beine.

Noch nie sei die Kompressionsbehandlung standardisiert untersucht worden, dennoch gelte sie als "Standardtherapie". Dieses obwohl sie schlecht akzeptiert ist, und die Compliance unter 45 Prozent liegt.

Ödemprotektiva: Hilfe für den Patienten

Zur medikamentösen Therapie stünden Diuretika zur Verfügung, die allerdings nur kurzzeitig einzusetzen sind, um Risiken zu vermeiden. Als Ödemprotektiva pflanzlicher Herkunft nannte Diehm Saponine (Roßkastaniensamenextrakt mit standardisiertem Aescin-Gehalt, Mäusedornwurzelstock-Extrakt mit standardisiertem Ruscogenin-Gehalt), Flavonoide (Rutoside, darunter fallen ß- Hydroxyethylrutosid, Troxerutin) und Cumarine ( Steinkleekraut mit standardisiertem Cumaringehalt).

Ödemprotektive Substanzen pflanzlicher Herkunft greifen direkt am venolären Endothel an. Sie neutralisieren die Wirkung ödeminduzierender Freisetzungsprodukte. Zum Beispiel wirken sie agressiven Oxidantien entgegen und verhindern damit sogenannte transendotheliale Löcher.

Ödemprotektiva können aber nicht nur protektiv wirken, sondern sogar die aktive Reparatur einer ödematös weit geöffneten endolären Endothelschicht veranlassen. Sie haben einen membranstabilsierenden Effekt. Die Kapillarwandpermeabilität sinkt. Die Lyposomenwand wird stabilisiert.

Zwei Präparate ( Venostasin und Venoruton) können auf moderne kontrollierte Studien verweisen. Diese Studien haben gezeigt, daß bei richtigem Einsatz im Stadium 1 und 2 Effekte erzielt werden können, die einer Kompressionsbehandlung gleichkommen, betonte der Referent. Wichtigste Regel für die Anwendung von Ödemprotektiva sei die ausreichende Dosierung. Kritisch seien Kombinationspräparate zu betrachten. Mehrere Substanzen können in Wechselwirkung treten. Das könne zu Unwirksamkeit durch Abbau und Beinträchtigungen oder zu Unverträglichkeiten wie Allergien führen. Top

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