Levodropropizin |
01.01.2001 00:00 Uhr |
NEU AUF DEM MARKT
Ein alter Bekannter in neuem Gewand betrat im Dezember den deutschen Pharmamarkt. Levodropropizin (Levopront®; Heinrich Mack Nachf., Illertissen) ist das S-Enantiomer von Dropropizin, das seit langem als Antitussivum im Handel (Larylin®) ist.
Levodropropizin wird durch stereoselektive Synthese hergestellt und ist wie das Racemat zugelassen zur symptomatischen Therapie des Reizhustens, jedoch bereits bei Kindern ab zwei Jahren (Dropropizin ab 12). Es soll vorwiegend peripher auf den Tracheobronchialbaum einwirken. Die empfohlene Erwachsenendosierung entspricht mit täglich 180 mg der des Racemats (!); sie wird aufgeteilt in drei Einzelgaben im Abstand von sechs Stunden zwischen den Mahlzeiten, über maximal sieben Tage. Kinder bis zwölf Jahre erhalten 3 mg/kg Körpergewicht als Tagesgesamtdosis. Die Bioverfügbarkeit liegt über 75 Prozent, die Halbwertszeit beträgt eine bis zwei Stunden.
In einer italienischen Studie unterdrückte Levodropropizin die Zahl und Schwere von
Hustenattacken ähnlich wie Dextromethorphan, war jedoch besser verträglich.
Schläfrigkeit und Tagesmüdigkeit traten deutlich seltener auf. Gleiches ergab eine
italienische Studie mit Kindern, die die Effekte von Enantiomer und Racemat verglich.
Gleichwohl kann der neue Hustensaft das Reaktionsvermögen, insbesondere zusammen mit
Alkohol, beeinträchtigen (cave: Autofahrer). Er kann Allergien auslösen (da mit
PHB-Estern konserviert) und ist für schwangere und stillende Frauen kontraindiziert.
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