Pharmazie
Seit dem 15. August steht der Serotonin-Agonist Sumatriptan auch in
Form eines Nasensprays zur Migränebehandlung im deutschen Markt zur
Verfügung. Die neue Darreichungsform wurde gezielt für Patienten
entwickelt, die eine überall und leicht anwendbare Darreichungsform
wünschen, teilt das Herstellerunternehmen Glaxo Wellcome in einer
Pressenotiz mit. Das Nasenspray (Imigran® Nasal) zeichne sich durch
schnellen Wirkeintritt, hohe Ansprechraten zu jedem Zeitpunkt der
Migräneattacke und durch eine Reduzierung vegetativer Begleitsymptome
wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall aus. Die Verträglichkeit habe sich in
klinischen Studien als gut erwiesen.
Das Sumatriptan-Spray soll die bereits im Handel befindlichen Darreichungsformen
des Wirkstoffs - Filmtabletten zur oralen, Injektionslösung zur subkutanen und
Zäpfchen zur rektalen Anwendung - ergänzen. Es ist seit Mitte August in zwei
Packungsgrößen erhältlich (2 oder 6 Einmaldosis-Nasensprays), eine Dosis enthält
jeweils 20 mg Sumatriptan in 0,1 ml Lösung. Darüber hinaus ist eine niedriger
dosierte Packung mit 2 Einmaldosis-Nasensprays à 10mg Sumatriptan im Handel.
In randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien erfolgte der
Wirkeintritt des Sprays in der Regel nach 15 Minuten. Zwei Stunden nach der
Anwendung war bei deutlich mehr Patienten der Verumgruppe eine Besserung der
Kopfschmerzen zu verzeichnen als unter Placebo. Auch bei wiederkehrenden
Migräneanfällen und über mehrere Attacken habe sich ein therapeutischer Nutzen
gezeigt, heißt es von Herstellerseite. Da Sumatriptan als selektiver Serotonin-Agonist
nicht unspezifisch an andere Rezeptoren (beispielsweise für Dopamin) binde, habe
man Migräne-assoziierte Begleitsymtome wie Übelkeit und Erbrechen deutlich
mindern können, so das Unternehmen weiter.
Artikel von der PZ-Redaktion
© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de