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Latanoprost zur Glaukomtherapie

Datum 04.08.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

Govi-Verlag

Latanoprost zur Glaukomtherapie

Seit Anfang Juli steht ein neuer Wirkstoff zur Glaukomtherapie zur Verfügung: Latanaprost, ein Prostaglandin-F2alpha-Derivat. Die Augentropfen senken den Augeninnendruck bei primärem Offenwinkelglaukom und bei okulärer Hypertension (erhöhter Augeninnendruck). Die Substanz kann als Monotherapie oder in Kombination eingesetzt werden.

Der Augeninnendruck wird reguliert durch die Bildung von Kammerwasser und dessen Abfluß über das Trabekelwerk und zum geringeren Teil über den uveoskleralen Weg (mittlere Augenhaut und Lederhaut). Niedrig dosierte Prostaglandine, zum Beispiel PGF2alpha, verbessern den uveoskleralen Abfluß.

Das Wirkprinzip ist relativ neu: Betarezeptorenblocker (Beispiel: Timolol) und Carboanhydrasehemmer (Dorzolamid, Acetazolamid) hemmen die Kammerwasserproduktion; Parasympathomimetika wie Pilocarpin und alpha-adrenerge Substanzen wie Clonidin verbessern den trabekulären Abfluß; Sympathomimetika wie Dipivefrin senken die Produktion und verbessern den Abfluß über Trabekelwerk und uveoskleralen Weg.

Latanoprost ist das 15 (R)-Epimer des 17-phenylsubstituierten PGF2alpha-Isopropylesters. Der lipophile Ester dringt in die Hornhaut ein und wird dort zur biologisch aktiven Säure hydrolysiert, die in das Kammerwasser diffundiert. Systemisch aufgenommener Wirkstoff wird rasch metabolisiert und vorwiegend renal ausgeschieden. Latanoprost bindet an PGF-Rezeptoren am Auge.

Für die Beratung: 1 ml Augentropfen (Xalatan®) enthalten 50 µg Latanoprost. Einmal täglich, am besten abends, einen Tropfen (circa 1,5 µg Wirkstoff) in den Bindehautsack träufeln. Häufigere Anwendung vermindert die Wirkung. Bis zur Gabe anderer Augentropfen mindestens fünf Minuten warten. Beim Mischen mit Thiomersal-haltigen Augentropfen entsteht in vitro eine Fällung. Geöffnete Tropfflaschen sind vier Wochen haltbar.

In einer einjährigen Studie mit 198 Patienten reduzierte Latanoprost den Augeninnendruck um durchschnittlich 32 Prozent. Eine andere Studie verglich die Effekte von 0,5prozentigen Timolol-Augentropfen (zweimal täglich) mit 0,005prozentigen Latanoprost-Augentropfen (einmal täglich) über sechs Monate. Latanoprost senkte den Augendruck signifikant stärker als der Betablocker (27 versus 20 Prozent).

Begleiteffekte von Latanoprost sind eine milde Hyperämie der Bindehaut und Fremdkörpergefühl. Eine wichtige Nebenwirkung ist die mögliche Veränderung der Augenfarbe, vor allem bei Menschen mit gemischtfarbiger Iris. Durch Zunahme des braunen Pigmentanteils erscheint das Auge dunkler. Dieser Effekt trat bei 12 bis 16 Prozent der Patienten auf und ist wahrscheinlich irreversibel.

PZ-Artikel von Brigitte M. Gensthaler, München
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