Pharmazie
Das
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
(BfArM) hat zur Angleichung an die Empfehlungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zulassung für das
Malariatherapeutikum und -prophylaktikum Mefloquin
(Lariam) geändert.
Der Infodienst Reisemedizin aktuell des
Düsseldorfer Centrums für Reisemedizin (CMR) empfiehlt
daher in seiner Mai-Ausgabe, den Patienten bei Abgabe des
Präparates auf folgende Neuerungen hinzuweisen:
- Die Mefloquin-Prophylaxe ist unter Beachtung der
Kontraindikationen künftig zeitlich unbegrenzt
möglich, zuvor war sie auf drei Monate
beschränkt.
- Sie ist jetzt bereits für Kinder ab 5 kg
Körpergewicht zugelassen (zuvor erst ab 15 kg),
Richtdosis 5 mg/kg Körpergewicht/Woche. Für
Säuglinge bis zu einem Körpergewicht von 9 kg
empfiehlt der Hersteller Mangels einer speziellen
Darreichungsform, eine viertel Tablette zu
zerdrücken, in etwas Flüssigkeit
(beispielsweise Milch) zu suspendieren und dann
die Hälfte davon zu verabreichen. Der Rest
sollte verworfen werden.
- Um die Verträglichkeit das Präparates künftig
zu überprüfen, läßt das BfArM eine wahlweise
Vorverlegung des Einnahmebeginns auf circa zwei
bis drei Wochen vor Reiseantritt zu. Statt Beginn
der Medikation "eine Woche vor Ankunft im
Endemiegebiet" heißt es jetzt
"mindestens eine Woche vor...".
- Für Last-minute-Reisen ist eine "loading
dose" - je eine Tablette an drei
aufeinanderfolgenden Tagen - zugelassen,
allerdings nur in Ausnahmefällen, die in der
Fachinformation nicht näher definiert sind. Der
Einsatz sollte daher nur unter strenger
Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da mögliche
Nebenwirkungen zum Zeitpunkt der Reise auftreten
würden.
Artikel von der PZ-Redaktion
© 1997 GOVI-Verlag
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