Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Alendronat wirkt nach einem Jahr

Datum 15.03.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Alendronat wirkt nach einem Jahr

von Stephanie Czajka, Berlin

Alendronat vermindert bei frühzeitiger Therapie bereits nach einem Jahr die Anzahl der Knochenbrüche. So das Ergebnis einer FOSIT-Studie an rund 2000 Patientinnen.

Bei Frauen, die seit mindestens drei Jahren in der Menopause sind, aber bisher keine oder maximal drei Knochenbrüche hatten, verringerte sich das Risiko für nicht-vertebrale Frakturen um 47 Prozent, berichtete Dr. Jutta Semler von der Rheumaklinik Berlin-Wannsee, auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die Knochendichte nahm unter 10 mg Alendronat plus 500 mg Calcium täglich an der Lendenwirbelsäule um durchschnittlich fünf Prozent, am Oberschenkelhals um mehr als zwei Prozent und an der Hüfte um drei Prozent zu. Der Unterschied zu Placebo war signifikant.

Die Nebenwirkungen von Alendronat unterschieden sich in der FOSIT-Studie nicht signifikant von denen unter Placebo. Bekannt ist jedoch, daß Alendronat Schleimhaut-Reizungen und vor allem die an der Speiseröhre gefürchteten Ulcera verursachen kann. Daher sollten die Einnahmehinweise unbedingt beachtet werden, so Dr. Peter Donhauser aus München: Die Tabletten müssen nüchtern direkt nach dem Aufstehen genommen werden. Sie dürfen nicht zerkaut oder gelutscht werden. Die Tabletten sollten mit einem Glas Leitungswasser geschluckt werden. Mineralwässer enthalten zum Teil Salze wie Calcium oder Magnesium in so hohen Konzentrationen, daß sie das Bisphosphonat Alendronat komplexieren können. Auch verschluckte Zahnpasta kann die Resorption vermindern. Um die schlechte Resorption nicht noch weiter zu vermindern, darf die Patientin erst eine halbe Stunde nach der Einnahme etwas trinken oder essen. Auch andere Medikamente müssen warten.

Wechselwirkungen mit Thyroxin, das ähnlich früh eingenommen werden muß, seien "theoretisch nicht vorstellbar", sagte Professor Dr. Helmut Minne, Bad Pyrmont. Während der ersten halben Stunde nach der Einnahme darf die Patientin sich nicht ins Bett und auch nicht in den Sessel vors Frühstücksfernsehen legen.

Zusätzlich werden 500 mg Calcium täglich gegeben. Alendronat ist zugelassen zur Therapie - und nicht zur Prävention - der Osteoporose bei Frauen nach der Menopause. Ein Mittelding, die "gezielte Frühtherapie", propagierte Jutta Semler. Sie würde postmenopausale Frauen mit einem hohen Risiko (familiäre Belastung, Calcium-Mangel, Corticoid-Therapie) auch dann behandeln, wenn die Knochendichte noch nicht meßbar abgenommen hat. Anders als Etidronat wird Alendronat nicht cyclisch, sondern kontinuierlich gegeben.

Bisphosphonate wie Alendronat oder Etidronat ähneln Pyrophosphat, das im Körper Knochenumbauprozesse reguliert. Alendronat trägt eine Aminogruppe, weshalb sich der Arzneistoff in der sauren Mulde zwischen abbauendem Osteoklasten und Knochen anreichert, erklärte Professor Dr. Walter Schunack, Berlin. Dort hemmt Alendronat Protonenpumpen des Osteoklasten und der Abbau des Knochens wird verlangsamt. Die Neubildung wird nicht beeinflußt. Auch der Mineralgehalt des Knochens ändere sich unter Alendronat nicht, sagte Schunack.

Wichtig sei es, früh mit der Therapie zu beginnen. Professor Dr. Hans-Peter Kruse erklärte weshalb: Ein Knochen besteht aus vielen kleinen Knochenbälkchen. Nimmt die Knochenmasse ab, werden diese Bälkchen immer dünner. Solange sie noch andere Knochenteile verbinden, kann eine einwirkende Kraft wie zum Beispiel beim Sturz auf den ganzen Knochen verteilt werden. Wird ein ohnehin dünnes Bälkchen aber weiter von Osteoklasten benagt, so daß schließlich ein Stück des Bälkchens völlig fehlt, entstehen zwei blinde Enden und die Stützfunktion geht verloren. Fehlt die Verbindung einmal, kann sie nicht wieder rekonstruiert werden. Top

© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa