Thailand und Uganda testen HIV-Impfstoffe |
15.02.1999 00:00 Uhr |
Ein weiterer Test startete mit 40 gesunden Erwachsenen in Uganda, die kein erhöhtes HIV-Risiko haben. Er ist nach Auskunft des Impfstoff-Herstellers Pasteur Merieux Connaught in Lyon der erste Impfstoff-Versuch in Afrika. Jose Esparza von UNAIDS erläuterte am 9. Februar in Genf, daß sich der in Thailand eingesetzte Impfstoff noch in der Testphase befindet. Die Ergebnisse sollen in etwa zweieinhalb Jahren Aufschluß über die Wirksamkeit geben. Die Gruppe der Freiwilligen, die an dem Versuch teilnehmen, haben ein Infektionsrisiko von rund fünf Prozent.
Der Test in Uganda wird vom staatlichen Aidsforschungsinstitut der USA (NIAID) unterstützt. Er soll vor allem ermitteln, ob der Impfstoff gegen verschiedene Subtypen des Aidserregers wappnet. Laut Hersteller war der Impfstoff zum Schutz vor dem in Europa und den USA vorherrschenden HIV-Subtyp B entwickelt worden, während in Afrika die HIV-Subtypen A und D überwiegen.
Nach Angaben von Esparza wäre der in Thailand getestete Impfstoff schon erfolgreich, wenn in der geimpften Gruppe 40 Prozent weniger Infektionen aufträten als in der Kontrollgruppe. Der Impfstoff wurde von der kalifornischen Firma VaxGen entwickelt, die sich mit sechs bis neun Millionen Dollar an dem Versuch beteiligt.
In den vergangenen zwölf Jahren wurden nach Angaben von Esparza rund 25 Impfstoffe in
kleinem Rahmen getestet. Das Problem sei, daß für viele der verschiedenen Virensubtypen
eigene Impfstoffe entwickelt werden müssen. "Die Experten streiten noch darüber,
welche Art von Impfstoff am besten vor einer HIV-Infektion schützt", sagte
UNAIDS-Direktor Peter Piot in Genf. "Mit 16.000 neuen Ansteckungen jeden Tag können
wir uns aber nicht den Luxus leisten, zuerst alle Probleme zu lösen, ehe wir mit großen
Impfversuchen beginnen."
© 1999 GOVI-Verlag
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