Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Anguraté, ein Magenmittel ausdem Reich der Inkas

Datum 06.10.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

Govi-Verlag

Anguraté, ein Magenmittel aus
dem Reich der Inkas

Die bereits bei den Indianern Perus als Heilpflanze bei zahlreichen Magenbeschwerden verwendeten Stengel und Wurzeln der Anguratépflanze (Mentzelia cordifolia Dombey) waren jahrhundertelang fast völlig in Vergessenheit geraten. Seit Anfang der 50er Jahre dieses Jahrhunderts hat der Anguratétee wieder größere Bedeutung erlangt. Er wird seit dieser Zeit mit großem Erfolg auch in Deutschland verwendet.

Seit Anfang der 50er Jahre beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe des "Instituto Sanitas Soc- Peruana" in Lima mit der chemischen, pharmakologischen, klinischen und toxikologischen Untersuchung der Anguratépflanze und deren Heilwirkung. Etwa zur gleichen Zeit wurde der bayerische Pianist Emmeran Graf Lerchenfeld, der an Magengeschwüren litt, von peruanischen Freunden auf die traditionelle Pflanze aufmerksam gemacht. Er konnte im Selbstversuch derart verblüffend positive Erfolge erzielen, daß er sich entschloß, die Verbreitung von Anguraté auch in Deutschland zu fördern. Kurze Zeit darauf (1956/57) erfolgte dann die Einführung des Phytopharmakons unter dem Handelsnamen "Anguraté-Magentee" aus Peru durch die Firma Absitan, W. E. Ronneburg in Greifenberg.

Bei der Namensgebung der indianischen Heilpflanze Anguraté - Mentzelia cordifolia Dombay - durch den französischen Arzt und Botaniker Dombay, der im Auftrag der spanischen Regierung Ende des 18. Jahrhunderts die peruanische Pflanzenwelt erforschte, standen auch der deutsche Arzt und Naturforscher Christian Mentzel (1622 bis 1701) und das charakteristische herzförmige Blatt (cordifolia) Pate.

Wirkung

Wesentlich für die entzündungshemmende und krampflösende Wirkung von Anguraté sind die enthaltenen Flavonole und Caffeoyle sowie das, wenn auch nur in geringen Mengen vorhandene, ätherische Öl verantwortlich. Die enthaltenen Bitterstoffe besitzen auch eine appetit- und sekretionsanregende Wirkung. Die Caffeoyle haben darüber hinaus zellschützende Effekte; die Chlorogensäure stimuliert die Säurebildung im Magen, die Gallensäureausscheidung und die Darmbewegung.

Nach neueren Untersuchungen lassen sich starke Einflüsse der Bitterstoffe auf die Schleimhäute und das Immunsystem im Darmbereich ableiten. Der in Anguraté enthaltene Schleim entfaltet neben seiner unmittelbaren Schutz- und Barrierewirkung auf der Oberfläche der Magen- und Darmwand auch eine gewisse Auffang- und Pufferleistung. Im Falle einer Subacidität soll er zur Erhöhung und bei einer Hyperacidität zu einer Verringerung der Magensaftausschüttung beitragen.

Darreichungsform und Dosierung

Anguraté ist als Tee lose in grob zerkleinerten Stücken sowie in fein zerkleinerter Form in Filterbeuteln im Handel erhältlich. Wesentlich für die volle Entfaltung der Wirkstoffe ist die vorschriftsmäßige Zubereitung des Tees:

O Auf 1 Eßlöffel Anguratéteee werden 250 ml siedendes Wasser gegeben, 7 bis 8 Minuten schwach kochen lassen, anschließend durch ein Sieb abgießen.

O Bei Verwendung der Filterbeutel jeweils 1 Beutel mit einer Tasse siedendem Wasser übergießen und 8 bis 10 Minuten ziehen lassen. Bei einer kurmäßigen Anwendung dreimal täglich vor dem Essen jeweils 250 ml (etwa 2 Tassen) warm trinken. Die Kur soll bis zum völligen Abklingen der Beschwerden durchgeführt werden.

Anguratétee ist sowohl als Monotherapeutikum als auch therapiebegleitend geeignet. Außerdem wird er als Tonikum mit 15 Prozent Ethanol angeboten. Das Tonikum kann infolge des Alkoholgehaltes jedoch nicht bei allen Magenbeschwerden eingesetzt werden.

PZ-Artikel von Johannes Seidemann, Potsdam Top

 

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa