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Olmesartan kommt in Kürze

02.09.2002  00:00 Uhr

Olmesartan kommt in Kürze

von Christiane Berg, Berlin

Mit Olmesartan-Medoxomil hat die europäische Kommission einen neuen AT1-Rezeptorantagonisten zur Behandlung der essentiellen Hypertonie zugelassen.

Als Prodrug wird Olmesartan-Medoxomil bei der Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt in den metabolisch aktiven Metaboliten Olmesartan umgewandelt. Dieser zeichnet sich durch eine hohe Rezeptoraffinität und eine relativ lange Plasmahalbwertszeit von 11 bis 15 Stunden aus. Das garantiert bei einmal täglicher Gabe eine Wirkung über 24 Stunden, sagte Professor Thomas Unger von der Berliner Charité auf einer Pressekonferenz.

Olmesartan hemmt den Blutdruck dosisabhängig, so Unger. Untersuchungen an über 3055 Patienten mit Tagesdosen von 2,5 bis 80 mg ergaben bereits bei der Gabe von einmal täglich 10mg eine deutliche antihypertensive Wirkung, die mit Tagesdosen von 20 beziehungsweise 40 mg nochmals gesteigert werden konnte. Bemerkenswert sei, dass die nahezu volle blutdrucksenkende Wirkung im Vergleich zu anderen AT1-Rezeptorantagonisten relativ rasch, das heißt bereits nach 14 Tagen beobachtet werden konnte. Unger betonte, dass die Nebenwirkungsrate unabhängig von der Dosis auf Placeboniveau liegt. Eine Studie an 588 hypertonen Patienten habe gezeigt, dass sich 20 mg Olmesartan gegenüber 50 mg Losartan, 80 mg Valsartan und 150 mg Irbesartan durch eine signifikant stärkere Senkung des diastolischen Blutdrucks nach acht Wochen Therapie auszeichnete.

Auch Professor Dr. Jürgen Scholze, ebenfalls von der Charité Berlin, sprach von „exzellenten und sauberen Daten“ sowie von der „Überlegenheit“ des neuen Wirkstoffes gegenüber den herkömmlichen Sartanen. Olmesartan charakterisiere sich durch einen schnelleren Wirkeintritt, hohe Responderraten und eine lange Wirkdauer. Die einmalige Gabe trage zur Sicherung der Compliance bei. Dieses sei von besonderer Bedeutung angesichts der Tatsache, dass weltweit weniger als ein Viertel aller Hypertoniker auf die Zielwerte eingestellt seien. Auch die Situation in Deutschland bezeichnete er als „keinesfalls vorbildlich“.

Organprotektive Effekte

In jüngsten Studien wurde die größere blutdrucksenkende Effektivität von Olmesartan im Vergleich zu Losartan, Valsartan, Irbesartan, Caproptil und Atenolol belegt, bestätigte Professor Dr. Günter Linß, Hennigsdorf. Große Studien wie IRMA, IDNT, RENAAL, MARVAL oder LIFE hätten in den letzten zwei Jahre zudem die organprotektiven Eigenschaften der Sartane belegt. Zudem konnten Wissenschaftler in tierexperimentellen Untersuchungen eine Reduktion der linksventrikulären Hypertrophie, antiateriosklerotische Effekte und Nephroprotektion auch für Olmesartan nachweisen können. Ein positiver Einfluss des neuen AT1-Rezeptorantagonisten auf Endorganschäden an Herz, Nieren, Arterien, Gehirn und Augenhintergrund als Ausdruck der progredienten strukturellen und funktionellen endothelialen Dysfunktion sei somit wahrscheinlich.

Die Einführung von Olmesartan-Medoxomil in Deutschland erfolgt im Comarketing mit der Berlin-Chemie, der Menarini-Gruppe, Florenz, und Sankyo Pharma, München. Die Arzneimittel mit den Handelsnamen Votum® und Olmetec® in den Wirkstärken 10, 20 und 40 mg in den kommenden Wochen eingeführt werden. Top

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