Pharmazie
Unter transdermaler Hormonersatztherapie kommt es nur zu einer
geringfügigen Gewichtszunahme von durchschnittlich 0,5 kg. Dies zeigt eine
neue Multicenterstudie mit 2459 postmenopausalen Patientinnen.
Die offene, kontrollierte Parallelgruppenuntersuchung verglich die Wirksamkeit eines
17ß-Estradiol-Matrixpflasters (Menorest®) bei kontinuierlicher und bei zyklischer
Anwendung sowie die aus beiden Therapieschemata resultierende
Gewichtsbeeinflussung. Darüber hinaus wurde bei den nicht-hysterektomierten
Frauen (n 1150) der Einfluß einer zusätzlichen Gestagengabe auf das Körpergewicht
untersucht.
Bei allen Probandinnen lag der Eintritt der Menopause mindestens zwei Jahre
zurück. Ihr FSH-Serumspiegel lag über 30 IE/l, ihr 17ß-Estradiolspiegel unter
30pg/ml. Alle wurden mit Matrixpflastern mit einer nominellen Abgabe von
durchschnittlich 50 µg 17ß-Estradiol pro Tag behandelt. In der einen Gruppe
erfolgte die Therapie kontinuierlich mit acht Pflastern pro Zyklus; in der anderen
Gruppe zyklisch mit sechs Pflastern pro Zyklus und anschließend sieben Tagen
Pause. Bei den Patientinnen mit intaktem Uterus wurde an zwölf Tagen zusätzlich ein
Gestagenpräparat oral gegeben. Bewertungsparameter waren die Summe der
klimakterischen Symptome (nach der MRS, Menopause Rating Scale), die Dauer
der Blutungen sowie mögliche Gewichtsveränderungen.
Nach dreimonatiger Therapie hatten sich unter dem Matrixpflaster alle zehn
gemessenen klimakterischen Symptome (unter anderem Hitzewallungen, depressive
Verstimmungen, Trockenheit der Vagina, Schlafstörungen) stark verringert, wobei
sich zwischen den Parallelgruppen keine nennenswerten Unterschiede zeigten.
Allerdings erwies sich die kontinuierliche Behandlung bei den Patientinnen, die zu
Studienbeginn einen höheren Symptomscore gehabt hatten, als etwas vorteilhafter.
In beiden Gruppen kam es nur zu einer geringfügigen Zunahme des Gewichts:
durchschnittlich 0,5kg unter kontinuierlicher und durchschnittlich 0,6kg bei zyklischer
Behandlung. Zusätzliche Gestagengabe hatte keinen nennenswerten Einfluß auf das
Ergebnis.
Artikel von der PZ-Redaktion
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