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Toleranz durch Freie Radikale

Datum 04.01.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Toleranz durch Freie Radikale

Zu Pentaerithrityltetranitrat (PETN), Prophylaktikum und Langzeitnitrat bei Angina pectoris, gibt es neue Studien. An der praktischen Anwendung ändert sich dadurch allerdings nichts. "Es bleibt alles beim Alten, aber auf einem wesentlich höheren geistigen Niveau", sagte einer der Referenten auf einer Pressekonferenz in Potsdam.

Möglicherweise hängt die Toleranzentwicklung von Nitraten mit der Bildung reaktiver Sauerstoffspezies zusammen. Nitrate setzen gefäßdilatierendes Stickoxid (NO) frei, gleichzeitig werden vermehrt reaktive Sauerstoffspezies (ROS) gebildet. Reduktionsmittel wie Vitamin C heben die Nitrattoleranz auf, sagte Professor Dr. Ernst Mutschler, Mainz. Die Wirkung von PETN hingegen verringerte sich in Tierversuchen auch ohne Zugabe von Antioxidantien bei wiederholter Gabe nicht. Wie Professor Dr. Eberhard Bassenge, Freiburg, an sedimentierten menschlichen Thrombozyten nachwies, setzt PETN ohne antioxidativen Zusatz nur sehr wenig ROS frei.

Warum PETN sich von den anderen Nitraten unterscheidet, ist unbekannt. Wahrscheinlich wirkt PETN nicht direkt antioxidativ, sondern beeinflußt die Bildung verschiedener Enzyme. Beispielsweise werde die Expression der antioxidativen Proteine Ferritin und Hämoxigenase gesteigert, sagte Mutschler. Er warnte allerdings vor der verkürzten Interpretation: "Klassische Nitrattherapie gefährlich, PETN ungefährlich." Das Problem der Toleranz werde heutzutage dadurch gelöst, daß abends kein Nitrat gegeben werde. Am nächsten Morgen sprächen die Gefäße wieder voll auf die Behandlung an. Vorteil des PETN könnte es sein, den Spiegel an reaktiven Sauerstoffspezies möglichst gering zu halten.

Daß PETN morgens, mittags und abends gegeben werden kann, ist lange bekannt. Dreimal 50 mg täglich sind nach zwei Wochen noch gut wirksam, zeigte Professor Dr. S. Silber, München. Einmal täglich 150 mg wirken dagegen deutlich schwächer. Galenisch ist PETN etwas anspruchsvoller als so manches andere Medikament, da es in Reinsubstanz ein explosiverer Sprengstoff ist als Nitroglycerin. Es wird stark verdünnt und in flüssiger Form auf Milchzucker aufgesprüht. Nur so fliegt es den Herstellern beim Verpressen nicht um die Ohren.

PZ-Artikel von Stephanie Czajka, Berlin Top

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