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Monoklonaler Antikörpernach Transplantation

Datum 30.11.1998  00:00 Uhr

- Pharmazie

Govi-Verlag

NEURODERMITIS

Monoklonaler Antikörper
nach Transplantation

Ein monoklonaler Antikörper, der den Interleukin-2-Rezeptor blockiert, soll bei frisch Transplantierten die Abstoßungsreaktion gegen das neue Organ unterdrücken.

Seit November ist der Wirkstoff Basiliximab (Simulect®, Novartis) zur Behandlung von Menschen nach Nierentransplantationen zugelassen. Mit der Zulassung für Herz- und Lebertransplantationen rechnet der Baseler Konzern im nächsten Jahr.

Der chimäre monoklonale Antikörper, der an die alpha-Kette des Interleukin-2-Rezeptors bindet, habe sich in zwei Phase-III-Studien mit insgesamt 722 nierentransplantierten Patienten als effektiv erwiesen, sagte Dr. Björn Nashan von der medizinischen Hochschule Hannover auf einer Pressekonferenz des Herstellerunternehmens Novartis am 20. November in Freiburg. Die Patienten erhielten 40 mg Basiliximab (je 20 mg am Tag 0 und 4) zusätzlich zur Standardtherapie mit Ciclosporin und Steroiden.

Bei den 363 Patienten aus der Verumgruppe lag die Häufigkeit akuter Abstoßungen ein halbes Jahr nach der Transplantation um 33 Prozent unter der Inzidenz der Placebogruppe. Diese hatten lediglich die Standardtherapie aus Ciclosporin und Steroiden erhalten, bilanzierte Nashan. Die Verum-Patienten hätten zudem signifikant weniger Steroide eingenommen. Nebenwirkungen und Infektionen unterschieden sich in beiden Gruppen nicht.

In den ersten beiden Monaten nach einer Transplantation sei die Wahrscheinlichkeit besonders groß, daß das fremde Organ abgestoßen werde, erläuterte Nashan. In diesem Zeitraum sei Basiliximab eine ideale Ergänzung zur Standardtherapie, da das Immunsuppressivum Ciclosporin nicht beliebig hoch dosiert werden könne. Ansonsten sei mit toxischen oder infektiösen Komplikationen zu rechnen.

Hier hätten sich monoklonale Antikörper gegen den Interleukin-2-Rezeptor als effektiv erwiesen. Das Interleukin-2-System bewirkt die Vermehrung von Lymphozyten nach Kontakt mit einem Antigen. Allerdings tragen nur die CD4+ und CD45R0+ den IL-2-Rezeptor. Die Kombination mit Ciclosporin A sei sinnvoll, weil sich beide Substanzen komplementär ergänzten. Ciclosporin A inhibiere die Bildung von Interleukin-2, Basiliximab blockiere den Rezeptor.

Basiliximab ist ein chimärer Antikörper: Er besteht zu 75 Prozent aus humanen Proteinen; lediglich die variablen Anteile der leichten und schweren Kette sind aus Mäuseprotein aufgebaut, sagte Nashan. Im Vergleich zu bisher verwendeten monoklonalen Antikörpern, die vollständig aus Mäuseeiweiß bestanden, habe die neue Substanz zwei Vorteile: Die Halbwertszeit von Basiliximab liegt mit 60 Tagen deutlich über der von Mäuseantikörpern (etwa ein Tag) und der chimäre Antikörper wird nicht so schnell vom Immunsystem eliminiert.

PZ-Artikel von Daniel Rücker, Freiburg

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