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Adäquate Schmerztherapie bei Tumorpatienten

29.09.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

Govi-Verlag

Adäquate Schmerztherapie bei
Tumorpatienten

Pharmacon Westerland

Als maligne Erkrankungen kommen akute und chronische Leukämien, Lymphome (Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphom) sowie solide Tumore (Sarkome, Karzinome), die den größten Teil der Erkrankungen ausmachen, in Frage, führte Dr. Orwin Klein, Frankfurt am Main, auf dem Fortbildungskongreß der Bundesapothekerkammer in Westerland aus. Bei den Therapieoptionen kämen der chirurgischen Intervention (klassisch, minimal invasiv etc.), der Strahlentherapie (konventionell, hyperfraktioniert etc.) und der medikamentösen Therapie (zytostatische Chemotherapie, Hormontherapie, Cytokintherapie, Wachstumsfaktoren) Bedeutung zu.

Schmerzen bei Tumorpatienten sind zu 60 bis 90 Prozent tumor-, zu 10 bis 25 Prozent therapiebedingt. 5 bis 20 Prozent der Schmerzen sind tumorassoziiert, zu 3 bis 10 Prozent ist der Schmerz tumorunabhängig, so Klein. Der tumorbedingte Schmerz werde durch Knochen- und Weichteilinfiltration, durch Kompression und Infiltration von Blut- und Lymphgefäßen, durch Lymphödeme oder Tumornekrosen an Schleimhäuten hervorgerufen. Der tumorassoziierte Schmerz sei auf paraneoplastische Syndrome, Zosterneuralgien, Pilzinfektionen, Venenthrombosen, Dekubitusulcera oder Myalgie in Folge von Operationen (Nervenläsion, Vernarbung, Ödem, Muskelverspannung) oder nach Strahlentherapie (Fibrose, Neuropathie, Mukositis) zurückzuführen. Zu den tumorunabhängigen Schmerzen könne man die Migräne und den Spannungskopfschmerz zählen.

Klein klassifizierte den Schmerz in den Nozizeptorschmerz, also den somatischen Schmerz, der scharf, gut lokalisiert und von kurzer Latenz ist, und in den neuropathischen Schmerz, der sich durch eine ungewohnte Qualität, Dys-, Hyp- und Hyperästhesie sowie Allodynie auszeichnet.

Schmerztherapie nach den Bedürfnissen des Patienten

Für eine angemessene Schmerztherapie sei es unabdingbar, daß man dem Patienten die Schmerzen glaubt. Häufig käme es zur falschen Einschätzung des Schmerzes durch den Therapeuten, weil die Schmerzursache nicht korrekt definiert, die Schmerzintensität unterschätzt beziehungsweise ein indiziertes Therapieverfahren nicht erwogen wird oder der Patient mit der Therapie überfordert ist, die Dosis, Dosierungsintervalle und Begleitmnedikation nicht adäquat sind beziehungsweise eine unbegründete Angst vor Abhängigkeit und Toleranz bei Opioden besteht.

Auch Klein forderte die verstärkte Berücksichtigung der Grundprinzipien des WHO-Schemas, sprich: Opiodgabe zu festen Zeiten sowie über die orale Route. Zu denken geben müsse die Tatsache, daß in Deutschland nur 5 kg Morphin pro 1 Million Einwohner pro Jahr zum Einsatz kommen, während zum Beispiel in Dänemark 79 kg, in Großbritannien 31 kg verbraucht werden.

PZ-Artikel von Christiane Berg, Westerland Top

 

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