Pharmazeutische Zeitung online

Alopezie nach Tamoxifen und Goserelin

01.09.1997  00:00 Uhr

- Pharmazie

Govi-Verlag

Alopezie nach Tamoxifen und Goserelin

Tamoxifen wird zur Therapie des Mammakarzinoms angewandt; auch stellt es, ebenso wie Goserelin, eine hocheffektive Behandlungsmöglichkeit bei therapierefraktärer Mastalgie dar. Im British Medical Journal wurden jetzt zwei Fälle beschrieben, in denen sich nach der Gabe von Tamoxifen beziehungsweise Goserelin eine ausgeprägte Alopezie entwickelte.

Tamoxifen wirkt dabei als Estrogenrezeptor-Antagonist, durch den LH-RH-Agonisten Goserelin kommt es zu einem Abfall von Estradiol in den postmenopausalen Bereich. Durch beide kommt es damit zu einem Hypoestrogenismus und so zu einem relativen Hyperandrogenismus, der bei empfindlichen Frauen zum Haarverlust führen kann.

Beim ersten der beiden Fälle handelte es sich um eine 26jährige Frau mit zyklischer Mastalgie. Nach der Gabe von täglich 10mg Tamoxifen entwickelte sie eine Alopezie. Nach Absetzen des Präparates waren die Symptome reversibel. Statt Tamoxifen wurde anschließend Goserelin eingesetzt, auf das sie auch eine Alopezie entwickelte, die ebenfalls nach Absetzen des Präparates reversibel war.

Bei einer 62jährigen Frau mit Brustkrebs, die täglich 20mg Tamoxifen erhielt, war die nach dreimonatiger Behandlung auftretende Alopezie nach Absetzen des Präparates nicht reversibel.

Die Nebenwirkung Alopezie wird bei Tamoxifen-haltigen Fertigpräparaten als leichte Nebenwirkung erwähnt, in der Information zu Goserelin fehlt sie vollständig. Angesichts der Tatsache, daß eine Indikationsausweitung für diese Arzneistoffe - zum Beispiel auf junge Frauen mit Mastalgie - angestrebt wird, sollte die auch unter psychologischen Gesichtspunkten bedeutsame mögliche Nebenwirkung Alopezie mit in die Nutzenbetrachtung dieser Therapie aufgenommen werden.

PZ-Artikel von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden
Top

 

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa