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ASS-Forscher in Budapest ausgezeichnet

04.01.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

ASS-Forscher in Budapest ausgezeichnet

Zum vierten Mal seit 1995 wurden drei Wissenschaftler mit dem International Aspirin Award ausgezeichnet. Mit dem Senior Award würdigte die Jury das Lebenswerk von Professor Dr. Carlo Patrono aus Chieti, Italien. Der Junior Award 1998 ging zu gleichen Teilen an Professor Dr. Ramón C. Hermida, Vigo, Spanien, und Dr. Paul Schwenger, New York, USA.

In seiner Laudatio nannte Professor Dr. Garret Fitzgerald von der University of Pennsylvania (Philadelphia, USA) Patrono einen großen Forscher und Vorbild für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Er habe sich sowohl um die Grundlagenforschung als auch die klinische Forschung verdient gemacht. Patrono entwickelte bereits in den siebziger Jahren einen Radioimmunoassay, mit dem er die Aktivität der Cyclooxygenase 1 in vitro bestimmen konnte. Er hätte mit dieser Methode unter anderem den Wirkmechanismus der Acetylsalicylsäure, auch als Thrombolytikum in niedriger Dosierung, aufgeklärt. Patronos Studienergebnisse hätten maßgeblich dazu beigetragen, daß ASS heute als Goldstandard in der Therapie arterieller Verschlußkrankheiten gelte, betonte Fitzgerald. Später entwickelten der italienische Forscher und seine Mitarbeiter auch einen Assay, mit dem die Aktivität von spezifischen COX-2-Hemmern geprüft werden kann.

Substanzen, die selektiv die Cyclooxygenase 2 hemmen, werden die antiinflammatorische Therapie des 21. Jahrhunderts revolutionieren, meinte Patrono in seiner Dankesrede. Es müsse jedoch noch intensiver erforscht werden, welche biologischen Effekte eine spezifische Hemmung der Cyclooxygenase 2 überhaupt bewirke. Patrono ist überzeugt, daß die COX-2-Hemmer auch in der Alzheimer- und Krebstherapie einiges bewegen werden.

Junior Award

Neben dem Senior Award vergab die Jury für aktuelle Foschungsarbeiten über ASS zwei Auszeichnungen an junge Wissenschaftler. Schwangere, die unter einem unnatürlich hohen Blutdruck leiden, können von einer ASS-Therapie profitieren, entscheidend ist jedoch der Einnahmezeitpunkt des Medikaments, so das Ergebnis von Ramón Hermida. Der spanische Wissenschaftler hatte Schwangeren, die  Gefahr liefen, eine Preclampsie zu entwickeln, vor dem Schlafengehen 100 mg ASS verabreicht und anschließend eine signifikante Blutdrucksenkung beobachtet. In früheren Studien konnte dieser Effekt nicht belegt werden, da man mit der Therapie zu spät begann und das Medikament morgens verabreichte. Beim Studiendesign müssen also auch chronobiologische Einflüsse berücksichtigt werden, betonte Hermida in seinem Vortrag.

Der Mikrobiologe und Mediziner Paul Schwenger vom New York University Medical Center wurde in Budapest für seinen Arbeiten zum Cyclooxygenase-unabhängigen Wirkmechanismus der Salicylate ausgezeichnet.  Schwenger zeigte in seinen Arbeiten, daß durch Salicylat-Gabe die Kinase p38 aktiviert wird. Das Enzym stimuliert die Apoptose - den programmierten Zelltod. Schwenger erklärt so einen vom Cyclooxygenaseweg unabhängigen antikanzerogenen Effekt der Salicylate. In seinen In-vitro-Untersuchungen setzte der Amerikaner jedoch unphysiologisch hohe Salzkonzentrationen ein.

PZ-Artikel von Ulrich Brunner, Budapest Top

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