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IW-Studie 

Pflegende Angehörige finanziell nur selten im Nachteil

Millionen Menschen werden von Angehörigen gepflegt. Für diese ist es oft schwierig, Pflege und Beruf zu vereinbaren. Eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt jetzt, dass Pflegende im Durchschnitt finanziell kaum schlechter aufgestellt sind als Nicht-Pflegende. Trotzdem sieht das Institut erheblichen Handlungsbedarf. 
PZ
12.09.2025  09:00 Uhr

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland schätzungsweise 5,5 Millionen Menschen durch ihre Angehörigen gepflegt. Das ist für diese oft eine erhebliche Belastung. Jetzt hat das Institut der deutschen Wirtschaft untersucht, wie sich die Pflege von Angehörigen auf die finanzielle Situation der Familien auswirkt. Die Analyse basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), einer jährlichen Befragung mit rund 30.000 Teilnehmenden aus 15.000 Haushalten.

Das IW kommt zu dem Schluss, dass die Pflege von Angehörigen in den allermeisten Fällen nur mit geringen finanziellen Nachteilen verbunden ist. Zwar liege das Bruttoeinkommen von Pflegenden unter dem von Nicht-Pflegenden, beim verfügbaren Haushaltseinkommen seien die Unterschiede jedoch deutlich geringer.

Die Pflege von Angehörigen braucht Zeit. Oftmals übernehmen diese Aufgabe Angehörige im häuslichen Umfeld, die selbst noch im erwerbsfähigen Alter sind. Im Jahr 2022 waren laut der untersuchten Daten drei Viertel aller privat Pflegenden unter 66 Jahre alt. Eine Vollzeitstelle lässt sich damit oft nur schwer vereinbaren. Deshalb gilt private Pflege als finanzielles Risiko. 

66 Euro Differenz 

Betrachtet man das reine Bruttoerwerbseinkommen, verdienen Pflegende laut dem IW tatsächlich weniger als Nicht-Pflegende: In der Altersgruppe der 18- bis unter 50-Jährigen seien es durchschnittlich 3023 Euro im Monat, bei Gleichaltrigen ohne Pflegeverantwortung hingegen 3607 Euro. Auch bei älteren Erwerbstätigen sähe das Bild ähnlich aus: Das Einkommen von Pflegenden beträgt hier 3385 Euro, von Nicht-Pflegenden 4082 Euro.

Doch das Bruttoeinkommen sagt wenig über die tatsächliche finanzielle Situation einer Person aus. Das IW schaute daher nicht nur auf die Individuen, sondern auch auf die Haushalte und berücksichtigte dabei unter anderem Steuern, Transferleistungen, Einkommen von Partnern und die Haushaltsgröße. Dabei fiel der Unterschied deutlich geringer aus. Das mittlere monatliche Nettoäquivalenzeinkommen, also das nach Haushaltsmitgliedern bedarfsgewichtete Pro-Kopf-Einkommen, liegt demnach bei Pflegenden bei 2285 Euro pro Monat, bei Nicht-Pflegenden bei 2351 Euro – eine Differenz von nur 66 Euro.

Laut der Analyse sind Pflegende finanziell kaum schlechter gestellt als Nicht-Pflegende. »Um Pflegende zu entlasten, sollte die Politik vor allem eins ermöglichen: mehr Flexibilität. Flexible Arbeitszeitmodelle und eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit könnten privat Pflegende im Alltag entlasten«, sagt IW-Autor Maximilian Stockhausen in einer Pressemitteilung des Instituts. Die Politik solle sich darauf konzentrieren, die Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf zu verbessern. Außerdem müsse die physische und psychische Belastung der Pflegenden reduziert werden. 

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