Petition gegen Verbot von Online-Rezepten für Cannabis |
Ev Tebroke |
16.07.2025 14:30 Uhr |
Besonders kritisch ist aus Sicht des Unternehmens das geplante Komplettverbot des Cannabisversands. Dies stelle eine drastische Verschärfung dar, da selbst zu Zeiten des Betäubungsmittelgesetzes vor April 2024 der Versand von Medizinalcannabis grundsätzlich erlaubt war. »Telemedizinische Verordnungen und der anschließende Versand sind nicht das Problem, sondern ein wichtiger Baustein moderner Patientenversorgung«, so der Geschäftsführer der Grünhorn-Gruppe. »Statt diese Entwicklung zu stoppen, sollten wir sie gemeinsam verantwortungsvoll gestalten.« Grünhorn ist nach eigenen Angaben die Dachmarke für das größte deutsche Cannabis-Netzwerk und wurde 2020 in Leipzig gegründet.
ABDA-Präsident Thomas Preis hatte den aktuellen Gesetzesvorstoß gegen die Cannabis-Plattformen begrüßt. Arzneimittel seien »keine handelsüblichen Konsumgüter und gehören nicht auf rein kommerziell ausgerichtete Handelsplattformen«, so Preis. »Wir halten es für extrem bedenklich, dass solche Plattformen lediglich der ›Beschaffung‹ von Verschreibungen dienen.« Die ärztliche Entscheidung einer Arzneimitteltherapie mutiere so zu einem reinen Bestellvorgang. »Eine persönliche, pharmazeutisch fundierte Beratung zu Cannabisblüten sollte mit Blick auf das hohe Suchtrisiko und Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung bei jungen Menschen durch die Apotheke vor Ort stattfinden.«