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Versorgungsengpass

Penicillin-Saft nicht mehr bestellbar

Der Penicillin-Saft Infectobicillin 750 ist in den Apotheken vor Ort derzeit nicht mehr zu bekommen, wie die PZ erfuhr. Einen Engpass bestätigten weder die Behörden noch die Kinderärzte. Das Pharmaunternehmen Infectopharm spricht von einer kurzfristigen Verzögerung, die ab nächster Woche wieder vorbei ist.
Melanie Höhn
Jennifer Evans
01.06.2022  10:30 Uhr

Mehrere Apotheken informierten die PZ in den vergangenen Tagen darüber, dass der Penicillin-Saft Infectobicillin 750 (750.000 I.E./5ml Suspension zum Einnehmen mit dem Wirkstoff Phenoxymethylpenicillin-Benzathin) nicht lieferbar und auch über den Großhändler nicht bestellbar ist. Der Wirkstoff, der zu den Antibiotika gehört, kommt bei Bakterieninfektionen wie zum Beispiel einer Mandel- oder Rachenentzündung zum Einsatz. Auch als Vorbeugung gegen Scharlach wird er angewendet, wenn Kontakt mit einer erkrankten Person bestanden hat.

Auf PZ-Nachfrage beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegt derzeit aber kein Lieferengpass vor. Ein Sprecher des Bundesverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erklärte der PZ, dass der Saft »deutlich teurer als die gleichwertig einsetzbaren einfachen Penicilline« sei. Der Vorteil des Präparats im Vergleich zu anderen einfachen Penicillinen sei die »nur zweimalige Gabe«. Das könne bei Kita-Kindern oder Schulkindern einmal wichtig sein, »wenn sie während der Therapie Kita oder Schule besuchen dürfen und dort nichts einnehmen können oder dürfen«.

Bald kann der Großhandel wieder liefern

Die verordneten definierten Tagesdosen (DDD) des Penicillin-Safts lagen laut Arzneiverordnungsreport im Jahr 2019 bei 1,8 Millionen DDD. Die mittleren Netto-Kosten je DDD belaufen sich auf 3,72 Euro. Im Gegensatz zum Vorjahr verordneten die Ärzte das Mittel deutlich öfter (plus 12,1 Prozent).  Phenoxymethylpenicillin-Benzathin weist im Vergleich zu Phenoxymethylpenicillin-Kalium eine verzögerte Resorption und eine dadurch verlängerte Halbwertszeit auf. Alternativ könnten Ärzte auch Letzteres verordnen, entsprechende Präparate müssten dann aber öfter eingenommen werden.

Das Pharmaunternehmen Infectopharm aus Heppenheim spricht gegenüber der PZ von kurzfristigen Verzögerungen, deren Gründe unklar sind. »Die Entspannung der Situation liegt aber schon auf dem Tisch«, hieß es. Ab Donnerstag könne der Großhandel wieder beliefern und ab Montag sollte der Penicillin-Saft wieder uneingeschränkt in den Apotheken verfügbar sein, so Infectopharm zur PZ.

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