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Akute Bronchitis

Pelargonien-Extrakt schlägt Antibiotika

Wenn Ärzte bei einer akuten Bronchitis auf den pflanzlichen Extrakt EPs 7630 setzen statt auf Antibiotika, hat das kurz- und langfristige Vorteile, zeigt eine neue retrospektive Auswertung von mehr als 375.000 Verordnungen.
AutorKontaktPZ
Datum 12.11.2025  08:00 Uhr

Antibiotika werden immer noch viel zu häufig bei banalen Infektionen eingesetzt. Das zeigen Studien und Krankenkassen-Auswertungen immer wieder. Und auch eine neue Real-World-Analyse aus Deutschland legt nahe, dass Antibiotika bei Atemwegsinfekten nicht die beste Option sind. Ausgewertet wurden dafür Rezepte von mehr als 3000 Arztpraxen für 376.366 erwachsene Patienten mit akuter Bronchitis, die unterschiedlich therapiert wurden.

Datengrundlage war die IQVIA Disease Analyzer Datenbank, in der alle ärztlichen Verordnungen oder Empfehlungen enthalten sind, die der teilnehmende Arzt in der elektronischen Patientenakte erfasst: GKV-Rezepte, Privatrezepte und grüne Rezepte. Der Unterschied, ob privat- oder GKV-versichert, wurde beim Matching berücksichtigt. Endpunkte waren der Bedarf für weitere Antibiotika, Wiedererkrankungen innerhalb eines Folgejahres, Komplikationen wie chronische Bronchitis oder Lungenentzündung sowie die Dauer der Arbeitsunfähigkeit.

Verglichen wurden diese Outcomes zwischen 335.271 Antibiotika-Verschreibungen, 24.149 Acetylcystein-Rezepten, 14.952 Ambroxol-Verordnungen und 1994 Empfehlungen für EPs 7630, den im Arzneimittel Umckaloabo® enthaltenen Extrakt aus der Kapland-Pelargonie. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal »Frontiers in Pharmacology« veröffentlicht.

Weniger Arztbesuche, Komplikationen und Krankschreibungen

Tatsächlich suchten diejenigen, die das Phytopharmakon bekamen, mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Arztpraxis noch einmal wegen einer akuten Bronchitis im Laufe des folgenden Jahres auf. Die Wahrscheinlichkeit sank um 25 Prozent gegenüber einer Antibiotika-Behandlung, um 26 Prozent gegenüber Ambroxol und um 22 Prozent gegenüber Acetylcystein.

Die Phyto-Anwendergruppe bekam auch seltener eine Folgeverordnung für ein Antibiotikum als diejenigen, die mit Acetylcystein behandelt wurden (Hazard Ratio 0,89). Gegenüber Ambroxol zeigte sich dagegen kein signifikanter Unterschied. Deutlich wurde der Unterschied auch gegenüber denjenigen, die von vornerein ein Antibiotikum bekommen hatten. Die Wahrscheinlichkeit für die spätere Antibiotika-Verordnung war bei den pflanzlich Behandelten um 44 Prozent geringer. Und auch das Risiko für eine chronische Bronchitis oder Lungenentzündung als Komplikation war niedriger. Zudem war der Anteil der Krankgeschriebenen mit pflanzlichem Extrakt geringer als unter den chemisch-synthetischen Medikamenten; sie waren im Schnitt schneller wieder arbeitsfähig.

Möglich ist, dass die pflanzlich behandelten Patienten weniger stark krank waren. Der Verordnungsanteil war auch vergleichsweise gering. Zudem ist einzuschränken, dass die Studie von Mitarbeitenden von Umckaloabo-Hersteller Dr. Willmar Schwabe, IQVIA sowie von Schwabe honorierten Forschenden stammt. 

»Obwohl die akute Bronchitis ganz überwiegend viral verursacht ist, offenbaren die untersuchten Real-World-Daten die Diskrepanz zwischen Evidenz und Verordnungspraxis«, heißt es in einer Pressemitteilung von Schwabe zur Studie. Die Daten sprächen für ein Umdenken bei der Behandlung akuter Bronchitis. Vor dem Hintergrund zunehmender Antibiotikaresistenzen sollten bewährte pflanzliche Optionen in der Erstlinien-Therapie stärker berücksichtigt werden.

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