Pegasys geht in Rente |
Daniela Hüttemann |
22.07.2020 16:00 Uhr |
Viele Patienten leiden direkt nach der Interferon-Spritze stundenlang unter Schüttelfrost. / Foto: Getty Images/Moyo Studio
Der schweizerische Pharmakonzern will freiwillig auf die Zulassung von Pegasys verzichten. Indiziert ist es bei Kindern und Erwachsenen zur Behandlung der chronischen Hepatitis B oder C. Bis 2013 bestand die Standardbehandlung der Hepatitis C aus der kombinierten Gabe eines Peg-Alfa-Interferons mit Ribavirin. Doch die neuen Medikamente gegen Hepatitis C haben die Therapie im vergangenen Jahrzehnt radikal verändert. Interferon ist in der Regel nicht mehr nötig. Und auch die Hepatitis-B-Therapie befindet sich im Wandel, zumindest sind einige vielversprechende Ansätze in der Entwicklung.
Roche begründet die Marktrücknahme demnach auch mit einer »veränderten klinischen Praxis«. Es bestehe kein Zusammenhang mit der Sicherheit oder Wirksamkeit, betont das Unternehmen. Bis zur letzten Lieferung sei die Qualität gewährleistet. Der aktuelle Bestand des Arzneimittels werde noch abverkauft; es finde jedoch keine Produktion mehr statt. Das Unternehmen rechnet damit, dass das Medikament in Deutschland bis Jahresende 2022 verfügbar sein wird. Betroffen sind alle Handelsformen.