pDL in Apotheken sichtbarer machen |
»Die meisten Patientinnen und Patienten in Deutschland wissen nicht, welch breites Leistungsspektrum die Vor-Ort-Apotheke bietet«, heißt es von den Initiatoren. Das solle sich ändern. / Foto: Getty Images/Westend61/Robijn Page
»Die meisten Patientinnen und Patienten in Deutschland wissen nicht, welch breites Leistungsspektrum die Vor-Ort-Apotheke bietet. Unsere Initiative für Servicestärke will das ändern«, sagt Florian Truckenbrodt, Geschäftsleiter Vertrieb bei Alliance Healthcare Deutschland GmbH, einer gemeinsamen Pressemeldung der Initiatoren. Zu dem »elementaren Erfolgsfaktor« vertrauensvolle Beratung kämen Dienstleistungen wie Blutdruckmessung, Einweisung in die Inhalationstechnik, Impfung und Medikationsmanagement hinzu.
Ziel der Initiative sei, die Servicestärke von Vor-Ort-Apotheken in den Fokus zu rücken und sichtbarer zu machen. Gleichzeitig sollten den Apothekenteams alltagstaugliche und direkte Lösungsmöglichkeiten geboten werden.
»Pharmazeutische Dienstleistungen sind ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Apotheke«, betont Moritz Theisen, General Manager bei CGM Lauter, in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Initiatoren. Entsprechend sollten diese Dienstleistungen gestärkt und gefördert werden. Apotheken sollten durch smarte Tools und die Nutzung von Synergien dabei unterstützt werden, Abläufe im Alltag zu vereinfachen und ihre Kapazitäten optimal zu nutzen. Auch bei den pDL müsse die Apotheke vollumfänglich digital und zukunftssicher aufgestellt sein, ergänzt Lars Polap, Geschäftsführer Produktenwicklung bei Pharmatechnik.
Effiziente Administration hält auch Gabriele Weidlich, Director Product Management bei Noventi, für unabdingbar. Bei pDL müsse die zusätzliche Arbeitsbelastung im Verhältnis zum Erlös und Nutzen stehen, etwa indem Warenwirtschaftssysteme den administrativen Aufwand bei der Medikationsberatung verringerten.
Beim Alliance-Healthcare-Event »München inspiriert« am 8. Juni 2024 im Bergson Kunstkraftwerk könnten sich interessierte Apothekerinnen und Apotheker sowie PTA und PKA über die Initiative informieren. Weitere Unterstützer der Initiative sind AMIRA-Welt, pharma4u und die Wort&Bild-Verlagsgruppe.
Seit dem zweiten Quartal 2022 können Apotheken pDL abrechnen (seit 1. Februar 2024 auch elektronisch). Dafür steht ein jährliches Volumen von 150 Millionen Euro bereit – die Nachfrage ist allerdings bislang überschaubar. Oftmals fehlen in den Apotheken Personal und Zeit, um die Zusatzangebote tatsächlich umzusetzen. Der Präsident der International Pharmaceutical Federation (FIP), Paul Sinclair, lobte bei einem Besuch im Deutschen Apothekerhaus in Berlin, dass die deutschen Apotheken mit der Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen auf dem richtigen Weg seien; Offizinen müssten als »Orte der Gesundheit« wahrgenommen werden, sagte er.