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AVNR-Zukunftskongress

Patienten mit Adipositas gut beraten

In den Apotheken wird das Thema Adipositas in Zukunft noch wichtiger werden. Professor Dr. Stephan Martin, Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums in Düsseldorf, zeigte beim Zukunftskongress öffentliche Apotheke des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR) in Bonn das große Beratungspotenzial der neuen Abnehmmittel wie Semaglutid und Alternativen zur Gewichtsreduktion auf.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 28.02.2024  18:00 Uhr

Insulin wesentlicher Faktor

Was Studien jedoch auch zeigen: Wird die Medikation mit Rezeptoragonisten abgesetzt, geht das Gewicht wieder hoch. Dabei sei zu befürchten, dass Muskelmasse, die beim Abnehmen verloren gegangen ist, bei der erneuten Zunahme durch Fett ersetzt wird. Für einen nachhaltigen Erfolg müssen Patienten die Medikation womöglich ein Leben lang beibehalten. Vor allem ansonsten gesunde Menschen, die abnehmen wollen und die Spritzen zum Teil bereits über illegale Kanäle beziehen, müssten sich darüber im Klaren sein, so der Referent. Es sei deshalb wichtig, alternative Konzepte zu haben, um nachhaltig abzunehmen.

Doch zum Thema Gewichtsabnahme kursierten viele Fehlinformationen gerade in Bezug auf Ernährung. So würde Fett immer noch als Dickmacher verteufelt, obwohl Studien eindeutig gegen diese pauschale Aussage sprächen. Wer fünfmal am Tag fettfreie Mahlzeiten wie Obst zu sich nehme, der produziere permanent Insulinspitzen und habe so keine Chance, in die Fettverbrennung zu kommen, verdeutlichte Martin. Dagegen hätte die britische PREDIMED-Studie gezeigt, dass Patienten mit hohem vaskulären Risiko, die eine fettarme Ernährung einhielten, mit Blick auf Gewichtsverlust und kardiovaskuläre Ereignisse über vier Jahre schlechter abschnitten als Probanden, die eine mediterrane Ernährung plus 50 ml Olivenöl täglich konsumierten. Aufgrund der schlechten Ergebnisse der Low-Fat-Gruppe wurde die Studie von der Ethikkommission abgebrochen.

Fette nicht verteufeln

Auch in Deutschland werde immer noch häufig eine Low-Fat-Ernährung propagiert. Dabei seien selbst tierische Fette in großen Studien nicht mit erhöhter Sterblichkeit assoziiert gewesen, so der Referent. Das American College of Cardiology rate inzwischen dazu, Fette nicht zu verteufeln, berichtete Martin. In diesem Zusammenhang bezeichnete der Diabetologe den Nutri-Score, der in Deutschland den gesundheitlichen Wert von Lebensmitteln bewertet, als »Realsatire«. So wird Olivenöl auf einer Skala von A bis E mit einem schlechten E bewertet, Gummibärchen liegen dagegen mit einem B bereits im grünen Bereich. »Das hat überhaupt nichts mit den aktuellen wissenschaftlichen Daten zu tun«, so Martin.

Statt Low-Fat sollte Martin zufolge besser Low-Carb das Motto beim Abnehmen sein. Er selbst hat die Low-Insulin-Methode entwickelt, die sich sowohl an Diabetiker als auch an stoffwechselgesunde Menschen mit Übergewicht wendet. Die Patienten erhalten eine Woche lang eine Low-Carb-Formuladiät und führen anschließend eine Low-Carb-Ernährung fort. Schon nach wenigen Tagen seien die Blutzuckerwerte deutlich gesenkt und damit die Patienten motiviert, auch weiterhin den Ernährungsplan einzuhalten, berichtete der Referent. Selbst bei Patienten, die bereits seit elf Jahren Diabetes hatten, konnte der HBA1c-Wert um mehr als 1 Prozent gesenkt werden. Mit einem Gewichtsverlust von 7 bis 10 kg im Jahr sei der Erfolg nicht weit von einer Semaglutid-Therapie entfernt. »Wir können die metabolische Erkrankung in eine Vorstufe oder in die komplette Remission zurückführen«, sagte Martin, »wir müssen die Menschen nur motivieren.« 

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