Patienten jetzt auf den Protesttag vorbereiten |
Stichprobenartige Anfragen der PZ in verschiedenen Kammerbezirken haben ergeben, dass die große Mehrheit der Apotheken sich am Protesttag beteiligen will. Einige Kammern haben bereits explizit zugesichert, geschlossene Apotheken (sollten Beschwerden eingereicht werden) nicht zu sanktionieren.
Wie genau die Apothekeninhabenden und ihre Teams auf die vielen Probleme sowie die Forderungen der Apothekerschaft aufmerksam machen wollen, bleibt ihnen und ihrer Kreativität überlassen. Manche haben sich bereits dezentral organisiert, zum Beispiel ist in Oldenburg ein Protestmarsch geplant. In Düsseldorf soll es eine zentrale Aktion geben, bei der der Apothekerverband Nordrhein mit 4000 Teilnehmenden rechnet. Mancherorts wollen die Teams der geschlossenen Apotheken die Bevölkerung gemeinsam vor den notdiensthabenden Apotheken informieren, andere lassen die eigene Apotheke geschlossen und bauen davor einen Infostand auf. Insgesamt appellieren die Apothekerverbände an die Geschlossenheit und Entschlossenheit der noch verbliebenden knapp 18.000 öffentlichen Apotheken hierzulande.
Um sich mit den benachbarten Apotheken zu vernetzen und zu solidarisieren, hat die Freie Apothekerschaft einen »Protest-Checker« auf ihrer Website entwickelt. Auf dieser interaktiven Karte können sich Apotheken eintragen und auch angeben, was sie konkret planen. So können umliegende Apotheken erkennen, wer in ihrer Nachbarschaft beim Protesttag mitmacht. Zudem soll die Karte dazu beitragen, dass alle einen Überblick über die geplanten Aktionen erhalten, teilt die Freie Apothekerschaft auf ihrer Website mit. Stand 1. Juni hatten sich bereits rund 3500 Apotheken verteilt über das gesamte Bundesgebiet dort eingetragen.
Für Westfalen-Lippe rechnet die Apothekerkammer mit etwa 80 Prozent Beteiligung. Der Verbandsvorsitzende des AVWL, Thomas Rochell, erwartet sogar, dass sich nahezu alle Apotheken in Westfalen-Lippe beteiligen werden, sagte er im Gespräch mit der PZ – ob mit individuellen Aktionen oder bei regionalen Protestaktionen in den größeren Städten des Kammerbezirks wie Münster, Hamm und Dortmund.
Foto: ABDA