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Overwiening: »Lassen Sie sich nicht entmutigen«

Mit Beharrlichkeit will ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sich bei der Politik Gehör verschaffen. Denn der Einsatz für die Vor-Ort-Apotheke bewirke auch etwas Gutes für die Gesellschaft, wie sie am Montagabend im Facebook-Livetalk der ABDA betonte.
Jennifer Evans
06.11.2023  21:50 Uhr

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich eine Chance entgehen lassen. Und zwar die Apotheken als »Sparring Partner für eine sichere Versorgung« an seiner Seite zu haben. Das hob ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im Facebook-Livetalk hervor.

Stattdessen habe der Minister die Apothekerschaft auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf »schockiert«. Dort habe er dem Berufsstand keine Antworten auf drängende Fragen geliefert, sondern die Apothekerinnen und Apotheker mit neuen Ideen konfrontiert, so die ABDA-Präsidentin. Über die Art und Weise des Vorgehens ärgert sie sich bis heute. Lauterbach hatte mit der FAZ am Tag vor dem DAT über seine Pläne für den Apothekenmarkt gesprochen.

Was der Minister als Liberalisierung des Apothekennetzes bezeichnete, gleicht für Overwiening der »Eröffnung eines Monopoly-Spiels«. Trotz aller Enttäuschung verspricht sie: »Wir bleiben dran, mit dem Minister in Kontakt zu kommen.« Parallel spreche sie praktisch täglich mit verschiedenen Parlamentariern, um auch ihnen die ernste Lage der Apotheken klarzumachen. Geraderücken will sie dabei wohl auch den Fauxpas des Ministers, der in seiner Argumentation Filial- und Zweigapotheken verwechselte. Overwiening schlüsselte daher noch einmal den Unterschied auf: In unterversorgten Kommunen dürfen Zweigapotheken eröffnen. Derzeit gebe es in Deutschland elf Stück davon. Filialapotheken dagegen seien Vollapotheken und existierten auch in nicht versorgungschwachen Gebieten. Sollte Lauterbach mehr Bedarf an Zweigapotheken sehen, bietet sie nach eigenen Angaben gern Unterstützung an, wie die nötigen Ausschreibungsverfahren sich vereinfachen ließen.

»Wir haben noch viele Ideen im Köcher«

Vor allem aber ärgert die ABDA-Präsidentin, dass die Politik »uns nicht hört« und es für die Warnungen des Berufsstands »keine Rückendeckung aus dem Gesundheitsministerium« gebe. Unter anderem beklagt Overwiening eine 60-prozentige Kostensteigerung für die Offizinen durch zusätzliche Aufgaben, eine höhere Inflationsrate, mehr Bürokratie und gestiegene Personalkosten. Auch die Lieferengpässe seien »keine Erleichterung«. Eine gute Versorgung funktioniere aber nur, »wenn die Politik uns folgt«, sagte sie.

Kurz machte sie außerdem auf das Dilemma der öffentlichen Apotheken beim Protestieren aufmerksam. »Für uns ist das Lautwerden schwierig.« Zum einen wollten die Heilberufler ja den Menschen helfen und könnten eigentlich nicht ihre Apotheken schließen, auf der anderen Seite müssten die Proteste die Politik wachrütteln. »Wir sind auch die Anwälte der Patientinnen und Patienten. Wir kämpfen, damit sie auch morgen noch eine gute Versorgung haben«, so Overwiening.

Der Fokus liegt für die ABDA-Präsidentin nun auf dem Protestmonat November. »Lassen Sie sich nicht entmutigen«, appellierte sie an ihre Berufskolleginnen und -kollegen. Wenn es nicht gelingt, in den nächsten Wochen »einen Erkenntniszuwachs bei der Politik« herbeizuführen, werde die ABDA die nächsten Maßnahmen an den Tag legen. »Wir haben noch viele Ideen im Köcher«, ließ sie die Zuschauerinnen und Zuschauer wissen.

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