Overwiening fordert »Apothekenrettungspaket« |
PZ |
08.01.2024 10:45 Uhr |
Die ABDA kritisiert an den Plänen aus dem BMG unter anderem, dass der variable Zuschlag von derzeit 3 Prozent gekürzt werden soll. Die Versorgung mit hochpreisigen Medikamenten müsse weiter von allen Apotheken geleistet werden können, so Overwiening. Vor allem aber muss aus Sicht der ABDA das Fixum erhöht werden. »Wir brauchen eine sofortige finanzielle Stärkung aller Apotheken«, betonte Overwiening. Overwiening forderte ein sofort wirksames »Apothekenrettungspaket«, weitere Flexibilisierung bei den Abgabemöglichkeiten und einen Bürokratieabbau in den Apotheken.
Erste kleinste positive Aspekte in den kurz vor Weihnachten vorgelegten Eckpunkten sieht Overwiening und bittet die Kollegenschaft, auch diese anzuerkennen. Beispielhaft nannte sie die angekündigte Dynamisierung des Honorars. Allerdings sehen Lauterbachs Pläne vor, dass die Apotheken erst ab 2027 mit dem GKV-Spitzenverband direkt über ihr Honorar verhandeln sollen und dass dabei die allgemeine Kostenentwicklung berücksichtigt wird. »Wir brauchen diese Regelung mit gesetzlich festgelegten Rahmenbedingungen und wir brauchen sie schnellstens«, so Overwiening.
Trotz der Startschwierigkeiten beim E-Rezept appellierte Overwiening an die Kolleginnen und Kollegen, die Chancen mit der EGK-Lösung zu nutzen, damit das E-Rezept in der Apotheke bleibt. Die ABDA will 2024 zudem besondere Anstrengungen unternehmen, um die pharmazeutischen Dienstleistungen bekannter zu machen, damit diese von der Bevölkerung mehr in Anspruch genommen werden. Aktuell werden die dafür zur Verfügung stehenden Mittel bei Weitem nicht abgerufen.
Als größte Herausforderung neben dem Kampf um ein höheres Honorar sieht Overwiening die Nachwuchsgewinnung. Die ABDA will hierzu eine Kampagne starten. »Es liegt ein weiteres Jahr voller Herausforderungen vor uns. Ich bin fest überzeugt, wenn wir weiterhin diesen Einsatz, diese Geschlossenheit, die Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit zeigen wie in den vergangenen zwölf Monaten, dann werden wir gemeinsam viel Gutes erreichen.«