Overwiening fordert »Apothekenrettungspaket« |
PZ |
08.01.2024 10:45 Uhr |
»Die Pläne des Ministers bleiben unausgegoren und hinter unseren Erwartungen zurück«, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in ihrer Neujahrsansprache (hier ein Archivbild). / Foto: PZ/Alois Mueller
Rückblickend sagte Overwiening, 2023 sei ein außergewöhnliches und von mehreren Krisen geprägtes Jahr gewesen. Erfolge habe die Apothekerschaft durch ihren Protesttag am 14. Juni verbuchen können, an dem sich insgesamt mehr als 90 Prozent der Apothekenteams beteiligt hätten. Die existenzielle Forderung, das Apothekenhonorar zu stabilisieren, sei aber bislang ungehört geblieben.
Beim Apothekertag in Düsseldorf im vergangenen September habe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), anstatt die Fragen der Apothekerschaft dazu zu beantworten, über die Medien »seine gefährlichen Liberalisierungspläne« verkündet. Overwiening betonte: »Das werden wir so nicht zulassen.«
Ziel der weiteren Proteste sei die Kommunal-, Regional- sowie Landespolitik gewesen, so Overwiening weiter. »Die wollten wir für uns gewinnen.« Denn anders als in der Bundespolitik werde hier die Bedeutung der Apotheken vor Ort »als eine wesentliche soziale wohnortnahe Instanz« sehr geschätzt. Der Protestmonat November habe genau darauf abgezielt. Insgesamt hätten mehr als 20.000 Apothekerinnen und Apotheker an den Protestterminen teilgenommen.
Für den Einsatz der Teams bedankte Overwiening sich. Durch die Geschlossenheit sei in der Politik ein ganz neues Bewusstsein für die Situation der Apotheken vor Ort entstanden. Das zeige sich darin, dass sich die Ministerpräsidentenkonferenz, einzelne Ministerinnen und Minister sowie der Bundesrat mit Anträgen und Stellungnahmen hinter die Forderungen der Apotkekerschaft gestellt – insbesondere hinter jene nach höherer Honorierung. »Das ist ein Erfolg, den wir gemeinsam erstritten haben.«
Noch gehe Lauterbach nicht auf die Wünsche und Warnungen seiner Parteikollegen aus den Bundesländern ein, räumte Overwiening ein. Beim Gespräch über die Eckpunkte zur Apothekenreform sei klargeworden, dass das BMG weiter an einer Reform arbeite, ohne aber die finanzielle Soforthilfe für die Apotheken auf den Weg zu bringen. Ohne eine angepasste Honorierung aber würden viele Apotheken die Reform gar nicht mehr erleben, so die ABDA-Präsidentin. »Die Pläne des Ministers bleiben unausgegoren und hinter unseren Erwartungen zurück.« Insbesondere fehle die Honoraranpassung als Sofortmaßnahme.