Overwiening berichtet vom Lauterbach-Treffen |
ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening berichtet von ihrem Gespräch bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) / Foto: ABDA/Erik Hinz
Gemeinsam mit ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz habe sie den Minister »in einer intensiven Gesprächsatmosphäre nochmals eindringlich darauf hingewiesen, dass die Apotheken unter enormem Druck stehen«, berichtet Overwiening aus ihrem Gespräch mit dem Minister. »Die strukturelle Unterfinanzierung der Apotheken sowie die flächendeckende Versorgung waren die beiden zentralen Themen des Gesprächs.«
Man habe dem Minister klar aufgezeigt, dass die Apothekenzahl weiter sinken wird – bis zu 600 Apotheken könnten alleine in diesem Jahr nicht nur in strukturschwachen Regionen, sondern auch in den Städten wegfallen. »Wir haben daran erinnert, dass die Apothekenteams im Auftrag der Politik zuletzt immer mehr Aufgaben übernommen haben und ohne diesen Einsatz der Apotheken schon längst die Versorgung zusammengebrochen wäre.« Vor diesem Hintergrund habe man die finanzielle Stärkung aller Apotheken erneut eingefordert.
Auch zu den im Vorfeld des Deutschen Apothekertags (DAT) bekannt gewordenen Liberalisierungsplänen des Ministers habe sich die ABDA klar positioniert: »Filialapotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker, ohne Notdienste und ohne Rezepturen führen zu einer schlechteren Versorgung unserer Patientinnen und Patienten – der SPD-Politiker Karl Lauterbach kann das nicht wollen«, so Overwiening. Ausführlich habe man dargelegt, dass es mit den gesetzlichen Vorgaben zu Zweigapotheken bereits Bestimmungen zu Apothekengründungen in unterversorgten Regionen gibt. »Unsere differenzierenden Argumente bezüglich der Zweig- und Filialapotheken hat der Minister zur Prüfung mitgenommen.«
Lauterbach ist aber offenbar grundsätzlich entschlossen, seine vorgestellten Reformpläne weiter zu verfolgen. Das BMG habe in dem nun anstehenden Verfahren weitere Gespräche in Aussicht gestellt, berichtet die ABDA-Präsidentin.